Die Italiener stimmen seit Sonntagmorgen in einem Referendum über eine mögliche Einstellung der Öl- und Gasbohrungen vor den Küsten des Landes ab. Die bisherigen Bestimmungen sehen vor, dass Erdöl- und Gaskonzerne innerhalb von zwölf Meilen Entfernung zur Küste ohne zeitliche Begrenzung nach Rohstoffen bohren dürfen, bis diese erschöpft sind.
Neun Regionen Italiens hatten die Volksbefragung auf den Weg gebracht, um diese Regelung abzuschaffen. Die Wahllokale sollten bis 23 Uhr geöffnet sein, wann das Ergebnis vorliegt, war unklar.
Kontroverse Diskussionen
Die Bürger müssen die Frage beantworten: «Wollen Sie, dass nach Ablauf der Konzessionen für die territorialen Gewässer Italiens die Bohrungen eingestellt werden, auch wenn es dort noch Öl- und Gasvorkommen gibt?» Befürworter dringen vor allem auf eine stärkere Konzentration auf erneuerbare Energiequellen.
Das Thema wurde auch innerhalb der Regierung lange kontrovers diskutiert. Ministerpräsident Matteo Renzi hatte die Italiener indirekt aufgerufen, sich der Stimme zu enthalten – sehr zum Ärger einiger seiner Parteikollegen, die für eine Abschaffung der geltenden Bestimmungen plädierten. Renzi bezeichnete das Referendum als «völligen Quatsch» und betonte, es gingen 11 000 Arbeitsplätze verloren, falls die Konzessionen nicht verlängert würden.
De Maart
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