IS-Miliz bekennt sich zu Anschlag

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(dpa)

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Die Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hat die Verantwortung für den Anschlag auf ein Hotel in Tunesien übernommen. 39 Menschen wurden bei dem Attentat getötet.

Der IS-Kämpfer habe sein Ziel trotz Sicherheitsvorkehrungen in dem Touristenort Sousse erreicht, hieß es in einer auf Twitter veröffentlichten Mitteilung. 40 Ungläubige seien dabei getötet worden. Der Attentäter hatte am Freitag mit einer Kalaschnikow das Feuer im Hotel Imperial Marhaba eröffnet. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums des nordafrikanischen Landes wurden 39 Menschen umgebracht. Unter den Opfern sind keine Luxemburger. Der Angreifer wurde erschossen.

14 Urlauber aus Luxemburg sind vor Ort, 26 in der Region um Sousse, bestätigte Luxair am Freitag. Zwei Urlauber haben den Angriff am eigenen Leib erlebt. Sie wollen so schnell wie möglich zurück in die Heimat (Link). Laut Luxair-Sprecher Jean Lasar werden sie am Sonntag zurück nach Luxemburg fliegen. Die Luxair hat gemeinsam mit LuxairTours einen Krisenstab eingerichtet. Erreichbar ist er unter der Telefonnummer 00352 24 56 24 56.

Belebter Strand

Der tunesische Regierungschef Essid bestätigte am frühen Samstagmorgen, dass Belgier, Franzosen, Briten und Deutsche unter den Toten seien. Über 30 Menschen wurden verletzt. Erst im März waren bei einem Überfall von Islamisten auf ein Museum in Tunis mehr als 20 Menschen getötet worden.

Der Angriff auf das Hotel „Imperial Marhaba“ in Sousse – 120 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Tunis – geht nach Angaben von Essid auf das Konto eines tunesischen Studenten. Er wurde von Sicherheitskräften getötet. Nach Angaben von Augenzeugen begann der Überfall am belebten Strand. Dort lagen auch nach Stunden noch Leichen von Urlaubern, von Handtüchern bedeckt.

„Gift zum Terrorismus“

Der nationale Sicherheitsrat Tunesiens beschloss bei einer nächtlichen Sitzung eine Reihe von Maßnahmen im Kampf gegen den Terrorismus. Unter anderem sollten innerhalb einer Woche bis zu 80 Moscheen geschlossen werden, in denen weiterhin „Gift zum Terrorismus“ verbreitet werde.

Daneben sollten verdächtige Parteien oder Vereine überprüft und eventuell aufgelöst werden. „Wir mögen den einen Kampf gewinnen und den anderen Kampf verlieren, aber unser Ziel ist es, den Krieg zu gewinnen“, sagte Essid. Der Kampf gegen den Terrorismus sei nun eine nationale Aufgabe.

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