Proteste in Frankreich: „Demonstranten“ zeigen deutschem Pendler Nazi-Gruß und schlagen Autoscheibe ein

Seit Tagen wird in Frankreich wegen zu hoher Spritpreise und gegen Steuererhöhungen protestiert – teilweise recht heftig, wie jetzt ein 24-jähriger Deutscher feststellen musste.

Wie die Saarbrücker Zeitung meldet, wollte er am Montagvormittag von seinem Wohnort Großrosseln-Emmersweiler zur Arbeit nach Saarbrücken fahren und dabei den für ihn kürzesten Weg nehmen, bei dem er einen Zipfel Frankreich durchqueren muss, der zwischen den beiden deutschen Orten in das Saarland hineinragt.

Dabei geriet er in Forbach in eine Demonstration, deren Teilnehmer in ihren gelben Westen die Herrschaft über den öffentlichen Raum an sich rissen: Sie hinderten den 24-Jährigen an der Weiterfahrt, indem sie sich in Person sowie mit Gegenständen wie einem Einkaufswagen in den Weg stellten.

Die Lage eskalierte, als der Deutsche versuchte, an den Streikenden vorbeizufahren: „Einer hob den rechten Arm zum Hitlergruß, rief ‚Heil Hitler’ und ahmte mit zwei Fingern an der Oberlippe einen Schnauzbart nach“, zitiert die Saarbrücker Zeitung den Mann.

Als der Saarländer versucht, im Schritttempo weiterzufahren, hätten ihm weitere Personen erst auf die Motorhaube geschlagen, schließlich sei eine hintere Seitenscheibe seines Peugeot-Kombis eingeschlagen worden.

Eine Polizeistreife in der Nähe, die das Geschehen fast beobachtet haben müsste, habe sich des Saarländers nur sehr widerwillig angenommen. Auch gesprächsbereite Zeugen seien nicht aufzutreiben gewesen.

Der 24-Jährige wird die Reparatur der Scheibe wohl selbst bezahlen – und die Strecke lieber erst mal meiden, zitiert ihn die Saarbrücker Zeitung.

Das Symbolfoto zeigt Demonstranten am 19.11. in Antibes.