LuxemburgWetterexperte: Strömungsbild kann das Frühsommerwetter stören

Luxemburg / Wetterexperte: Strömungsbild kann das Frühsommerwetter stören
Feuchtwarme Luft lässt das Gewitter- und Schauerrisiko steigen Foto: Editpress/Guido Romaschewsky 

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Letztens haben wir noch über Frost berichtet, nun zieht wieder frühsommerliches Wetter die Aufmerksamkeit auf sich. Einen blauen Himmel wird es dennoch nicht geben: Wir geraten in eine Tiefdruckzone, in der immer wieder Schauer und Gewitter möglich sind.

So interessant das Wetter aus Analyse-Sicht auch ist, so kompliziert wird auch eine akkurate Vorhersage. Der Grund: In dieser Woche wird sich das Strömungsbild mehrmals ändern – wann genau das jeweils sein wird, wird von den Wettermodellen unterschiedlich berechnet. Trotzdem versuchen wir uns an einem Ausblick, der uns auf jeden Fall kein ungestörtes Frühsommerwetter verspricht.

Am Dienstag haben wir es von der Großwetterlage her mit einem Tief über Großbritannien zu tun, während etwas ferner im Osten ein Hochdruckgebiet liegt. Im Rahmen eines Tiefs, welches am Dienstag und auch Mittwoch langsam aus dem Alpenraum auftaucht und in Richtung BeNeLux wandert, entsteht eine richtige Tiefdruckzone – im Fach redet man auch von einer sogenannten „Tiefdruckrinne“. Diese Rinne wird sich vom östlichen/nordöstlichen Frankreich, Südwesten/Westen Deutschlands über BeNeLux erstrecken. Hier treffen feuchte Luftmassen vom Atlantik auf warme/sommerliche Luftmassen aus Südosteuropa – ursprünglich teilweise aus Afrika. Man kann also von einer feuchtwarmen Brühe oder Suppe reden, in der sich Luxemburg in dieser Woche bewegen wird.

Damit nicht genug: Ende der Woche, so gegen Freitag, wird vom Atlantik hier ein Tiefdruckgebiet simuliert, welches mit seinem Kern in die westliche Nordsee wandern wird. Durch die Ausweitung dieses Tiefs werden die wärmeren Luftmassen, zumindest kurzzeitig, abgeschnitten. Es wird in der späteren zweiten Wochenhälfte also zu einem Temperatur-Dämpfer kommen, der uns zusätzlich wieder einige Niederschläge bringen kann.

Gewitterrisiko steigt

Diese Woche kommt es sehr genau darauf an, wie die Tiefs mit ihren Kernen ziehen und wo sie sich wann exakt befinden. Da die Modelle dies aber sehr unterschiedlich simulieren, sind Vorhersagen in Sachen Gewitter sehr kompliziert. Man kann das Risikogebiet aber ungefähr eingrenzen: Zwischen dem Dienstagabend und Freitagmorgen wird es irgendwo im Raum Ost- und Nordfrankreich, Westhälfte Deutschlands und größeren Teilen von BeNeLux immer wieder zu (ausdrücklich) punktuellen, aber teils auch heftigen Niederschlägen mit Blitz und Donner kommen. Das Ding bei dieser Lage ist, dass sich die Schauer aufgrund des schwachen Höhenwindes nur sehr langsam von der Stelle bewegen. Im Worst Case könnte es also einzelne Gegenden geben, in denen es länger als eine Stunde durchgehend ergiebig regnet, das mit Blitz und Donner versetzt. Dadurch wären lokale Überflutungen nicht ausgeschlossen. Auch Hagel ist nicht unmöglich.

Wie gesagt: Es ist sehr schwer, einzuschätzen, ob unser kleines Luxemburg tatsächlich von einer heftigeren Zelle erwischt wird. Wir liegen auf jeden Fall innerhalb der „Area of Interest“. Weiteres bleibt abzuwarten.

Wenn es gerade nicht regnet, wechseln sich die Sonne und kompaktere Wolken ab. Entlang der Mosel können am Mittwoch beispielsweise bis um die 26°C nicht ausgeschlossen werden, auch der Donnerstag wäre mit bis zu 23°C alles andere als kühl.

Wie kalt wird es danach?

Es gibt, aus genannten Gründen, zwar noch Spielraum – allerdings sieht es aus aktueller Sicht betrachtet danach aus, dass wir es am Freitag nur noch auf 10 bis 14°C schaffen. Der Samstag und der Sonntag zeigen sich voraussichtlich mit 14 bis 18°C. In der nächsten Woche scheinen die Temperaturwerte wieder zu steigen, wenn aber auch leicht zögerlich. Die Großwetterlage ist und bleibt sehr wechselhaft und wird sich in der Kurzfrist wohl nicht für eine spezifische Einstellung entscheiden.

Miette
2. Mai 2024 - 21.08

Ich schaue morgens zum Fenster raus, dann entscheide ich; welche Kleidung vonnöten ist. So machten es schon meine Urahnen, waren früher nicht dumm; die Menschen!

Och e Wiederexpert
1. Mai 2024 - 9.27

Wann et zu Lëtzebuerg net reent dann heescht dat dass et gechwënn ufänkt mat reenen.

Experte 2.0
30. April 2024 - 10.11

Das Wetter ändert sich oder es bleibt wie es ist.