Der „Contrat d’accueil et d’intégration“ (CAI) ist im Gesetz vom 16. Dezember 2008 über die Aufnahme und die Integration von Ausländern im Großherzogtum Luxemburg vorgesehen. Seine Umsetzung wurde in einem großherzoglichen Reglement im letzten Jahr geregelt. Ziel des CAI ist die Förderung der Integration in Luxemburg. Verantwortlich für den Abschluss der Verträge ist das Amt für Aufnahme und Integration (OLAI), das dem Familien- und Integrationsministerium unterstellt ist.
Der CAI wird jedem Ausländer angeboten, der über 16 Jahre alt ist, sich legal in Luxemburg niedergelassen hat und dauerhaft im Land leben will. Der Vertrag ist freiwillig. Er richtet sich an EU-Bürger als auch an Personen aus Drittstaaten. Neuankömmlinge können ihn ebenso unterzeichnen als Personen, die schon länger in Luxemburg wohnen.
Vor einem Jahr …
Der erste Aufnahme- und Integrationsvertrag wurde am 3. Oktober 2011 unterzeichnet. Seitdem sind laut Familienministerium über 1.000 solche Verträge unterschrieben worden. Durch den CAI nehmen Einwanderer ihre Integration selbst in die Hand, indem sie sich verpflichten verschiedene Kurse zu besuchen. Der Staat organisiert diese Kurse.
Der ausländische Mitbürger nimmt an einem Sprachunterricht teil, bei dem ihm die Grundkenntnisse in einer der drei Verwaltungssprachen des Landes, nämlich Luxemburgisch, Französisch oder Deutsch, vermittelt werden. Die Kurse werden von den Gemeinden und Vereinen, Gymnasien und dem Nationalen Spracheninstitut angeboten. Des Weiteren müssen sie sich in einem Staatsbürgerkundekurs einschreiben und an einem Informationstag teilnehmen. Dieser wird zweimal jährlich halbtägig an einem Wochenende organisiert. Dort erhalten die Einwanderer Informationen über die öffentlichen Stellen und Organisationen, die Kultur und das alltägliche Leben in Luxemburg.
1006 Verträge
Bisher haben 1.006 Personen an den Kursen teilgenommen. Das Familienministerium zählte dabei 99 verschiedene Nationalitäten. Die meisten Menschen, die den Vertrag unterschrieben kamen aus Portugal (34 Prozent), gefolgt von Frankreich (5 Prozent), Italien, den Kapverden und Spanien (jeweils 4 Prozent). 62 Prozent der Unterzeichner des CAI sind Frauen. Im Augenblick der Unterzeichnung des Vertrags hatten 53 Prozent der Einwanderer eine Arbeit in Luxemburg. 30 Prozent waren auf Jobsuche. 76 Prozent der Vertragsunterzeichner lebten zwischen einem und fünf Jahren, sechs Prozent länger als fünf Jahre im Land. Fast ein Fünftel wanderte aber innerhalb des vorigen Jahres nach Luxemburg ein.
Wer an der Unterzeichnung des CAI interessiert ist, kann sich an das OLAI wenden, um einen Termin für eine Informationssitzung zu vereinbaren: entweder telefonisch unter der Nummer 247 85700, per E-Mail: [email protected] oder durch Vorsprache am Empfang des OLAI (7-9, avenue Victor Hugo, L-1750 Luxemburg). Weitere Informationen unter www.olai.public.lu
De Maart

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