Im vergangenen Jahr hat ein Fonds der französischen Versicherungswirtschaft in 27.164 Fällen Unfälle regeln müssen. Es handelte sich dabei um Unfälle, bei denen der Verursacher nicht versichert war. Die Zahl der Unfälle mit einem Beteiligten ohne Versicherungsschutz stieg um insgesamt 8,5 Prozent an. Die Zahl der im vergangenen Jahr geregelten Fälle um 6,5 Prozent. An den 192 Unfällen mit tödlichem Ausgang waren in elf Fällen Autos ohne Versicherung beteiligt.
Die französischen Versicherungswirtschaft hat über ihren Hilfefonds insgesamt 87,6 Millionen Euro für Unfälle bezahlt, in denen ein Beteiligter nicht versichert war. Der teuerste Fall bezog sich auf Entschädigungen in Höhe von sieben Millionen Euro. In den vergangenen fünf Jahren, so teilt der Fonds mit, ist die Zahl der Autofahrer, die ohne Versicherung fahren, um 28 Prozent angestiegen.
Verlust des Führerscheins
Autofahrer, die ihren Wagen ohne Versicherung bewegen, müssen in Frankreich mit dem Verlust des Führerscheins, mit der Beschlagnahme des Autos und mit einer Geldstrafe in Höhe von 3.750 Euro rechnen. Bei dem
Personenkreis, der ohne Versicherung fährt, handelt es sich, so die Versicherungswirtschaft, um Personen, die einerseits uneinsichtig, die die Warnungen der Organisationen der Verkehrssicherheit nicht annehmen oder die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Versicherung nicht bezahlen.
Die französische Versicherungswirtschaft wünscht sich ein zentrales Versicherungsregister, wie es in Deutschland existiert. In Deutschland kann über ein zentrales Register festgestellt werden, ob, wie und wo ein Unfallgegner versichert ist. Die französische Versicherungswirtschaft stellt sich ein Register vor, in dem die Fahrzeugpapiere mit Führerschein und Versicherung abgeglichen werden können. Auf diese Weise würden nicht-versicherte Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden können. Solche Register, die in anderen Ländern Europas ebenfalls bestehen, hätten die Fälle der Nicht-Versicherung eines Fahrzeugs wesentlich verringert, heißt es aus der Versicherungswirtschaft. Eine zentrale Kontrolle der Autoversicherung ist in Frankreich allerdings schwierig, weil die Daten als persönliche Daten betrachtet werden. Um das Problem der Nicht-Versicherung zu regeln, müsste allerdings die „nationale Kommission der Freiheit und Informatik“ zustimmen. Bisher ist das Problem aber von der Politik nicht angegangen worden.
Ein anderes Problem ist in Frankreich das Fahren ohne Führerschein. Hier allerdings tritt der Fonds für Unfälle mit einem nicht-versicherten Gegner nicht ein.
De Maart

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