Hilfe und Spenden für Flutopfer

Hilfe und Spenden für Flutopfer
(Reuters)

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Seit dem Hochwasser auf dem Balkan sind viele Menschen in Not. Hilfsorganisationen aus Luxemburg rufen zu Sachspenden auf.

Keine Atempause für die Bewohner der Flutgebiete in Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien: In der Nacht zum Dienstag mussten erneut Tausende Menschen ihre Häuser verlassen. Die kroatischen Behörden bestätigten inzwischen ein zweites Todesopfer. Insgesamt kamen bislang in den drei Ländern mindestens 47 Menschen ums Leben, einige werden noch vermisst. In Belgrad und anderen serbischen Städten entlang des Flusses Save wurde eine weitere Flutwelle erwartet, Einsatzkräfte arbeiteten mit Hochdruck daran, die Uferbefestigungen zu verstärken.

Die Flutkatastrophe gilt nach bosnischen Regierungsangaben als die schwerste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Schäden in der Landwirtschaft dürften sich nach einer Schätzung des Bauernverbands auf mehrere Milliarden Euro belaufen.

Spenden aus Luxemburg

Der Luxemburger Zivilschutz entsandte am vergangenen Freitag 23 Experten mit Booten nach Bosnien. Bislang wurden 700 Menschen aus Hochwassergebieten evakuiert. Inzwischen gibt es auch einen Spendenaufruf aus Luxemburg. Das Islamische Zentrum bittet um Sachspenden (Decken, Hygieneartikel oder Trinkwasser) für Bosnien-Herzegowina. Das serbische Kulturzentrum in Beggen bittet um Spenden für Serbien. Am 26. Mai ist eine erste LKW-Ladung für Bosnien geplant. Ein weiterer LKW wird ein paar Tage später in Richtung Serbien aufrechen, heißt es am Dienstag von der luxemburgischen Regierung. Die Nichtregierungsorganisation Care sowie das Rote Kreuz stellten jeweils 50.000 Euro für humanitäre Hilfe vor Ort zur Verfügung. Auch eine lokale Caritas-Stiftung aus Luxemburg hilft inzwischen in einem serbischen Hochwassergebiet.

Die Gefahr von hochgespülten Minen besteht weiter. Alma Al-Osta, Expertin für Landminen bei der Organisation Handicap International, rief die Menschen zur Vorsicht auf. „In überfluteten Gebieten wissen wir also nicht mehr, wo Minen zu finden sind, und wir wissen auch nicht, wo und wie wir danach suchen sollen. Zwei Ratschläge werden derzeit an die Bevölkerung ausgegeben: Wenn sie ihre Häuser und Wohnungen säubern, müssen sie sehr vorsichtig sein – und sie sollen nicht durchs Wasser waten“, sagte Al-Osta in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa.

Tausende auf der Flucht

In Kroatien überschwemmte die Save mehrere Dörfer, in Bosnien-Herzegowina mussten etwa 11.000 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden. Etwa eine Million der 3,8 Millionen Einwohner des Landes ist Behördenangaben zufolge von den Überschwemmungen betroffen. Hunderte Erdrutsche verursachten zusätzliche Zerstörung.

In Serbien mussten etwa 10.000 Bewohner der besonders stark betroffenen Kleinstadt Obrenovac ihre Häuser verlassen. Serbische Helfer befürchten weitere Überschwemmungen, die Flutwelle der Save sollte im Laufe des Dienstags in Belgrad die Donau erreichen.

Ausgelöst worden waren die Überschwemmungen von heftigem Regen: In den drei Balkan-Ländern hatte es innerhalb von drei Tagen so viel wie sonst im gesamten Monat Mai geregnet.