„Hacker-Anwendungen von Geheimdiensten sind riskant“

„Hacker-Anwendungen von Geheimdiensten sind riskant“
(DPA/Alexei Nikolsky)

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach der weltweiten Cyberattacke auf Hunderttausende Computersysteme die Geheimdienste zur Vorsicht beim Programmieren von Hacker-Software gemahnt.

Sie müssten sich bewusst sein, dass solche Anwendungen auch zu böswilligen Zwecken eingesetzt werden könnten, sagte Putin am Montag vor Journalisten in Peking, wo er an einer Konferenz teilnahm. Er bezog sich auf Medienberichte, wonach die Schadsoftware „WannaCry“ ursprünglich vom US-Geheimdienst NSA entwickelt wurde und Hacker diese gestohlen haben sollen. Putin betonte, dass Russland nicht hinter der Attacke stecke. Russische Organisationen seien betroffen gewesen, es habe jedoch „keinen bedeutenden Schaden“ gegeben.

Der Computerwurm hatte sich seit Freitag weltweit verbreitet. Nach Angaben der europäischen Polizeibehörde Europol wurden mindestens 200.000 Computersysteme in 150 Ländern von der offenbar von Kriminellen gestarteten Hackerattacke getroffen. Die dabei verwendete Schadsoftware nutzte eine Lücke im Windows-Betriebssystem von Microsoft aus. Die Ausbreitung der Schadsoftware schwächte sich bis Sonntag deutlich ab, da Sicherheitsupdates die Windows-Lücke schlossen und eine Internet-Domain identifiziert wurde, von der aus der Angriff teilweise gesteuert wurde. Eine befürchtete neue Welle von Computerstörungen in Asien blieb am Montag zunächst offenbar aus.