Streik bei KBA (Koenig & Bauer)-Werk

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Das Frankenthaler Werk des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer (KBA) soll wegen des drohenden Arbeitsplatzabbaus von Donnerstag an komplett bestreikt werden.

Das Werk werde von 6.00 Uhr an dichtgemacht, kündigte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Frankenthal, Günter Hoetzl, am Mittwoch an. „Wir werden dem Arbeitgeber keinen Millimeter entgegenkommen.“ In dem Werk arbeiten rund 650 Menschen.

Der Streik werde rund um die Uhr gehen und bei Bedarf von Woche zu Woche verlängert, sagte Hoetzl. Die Belegschaft habe bei einer Versammlung mit tosendem Jubel auf die Pläne reagiert. Bei einer Urabstimmung hatten sich in der vergangenen Woche fast 95 Prozent der Beschäftigten für den Streik ausgesprochen. Der Druckmaschinenhersteller mit Sitz in Würzburg wollte sich am Mittwoch nicht zu dem Streik äußern.

Gescheiterte Verhandlungen

Hintergrund sind die gescheiterten Verhandlungen von IG Metall und Betriebsrat mit dem KBA-Vorstand über die Zukunft des Standortes und der Arbeitsplätze. Die Arbeitnehmerseite hatte eine langfristige Sicherung der Jobs und einen Sozialtarifvertrag verlangt.

Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die „völlig unzureichende Auslastung des Pfälzer Werkes weder für die Belegschaft noch für das Unternehmen auf Dauer akzeptabel“ sei. Es hatte auch Lösungsvorschläge vorgelegt, die aber aus Sicht der Arbeitnehmer nicht akzeptabel sind. So hatte KBA etwa die Verlagerung der Montage von Falzapparaten nach Würzburg vorgeschlagen.

Am Standort Frankenthal waren in den vergangenen Jahren immer wieder Arbeitsplätze gestrichen worden. Zuletzt hatte die Belegschaft versucht, mit Warnstreiks Druck zu machen.