Giftiger Tropfen auf den heißen Stein

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(AFP)

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Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wird unter dem Handelsnamen "Roundup" in Luxemburg verkauft. Eine Supermarktkette zieht jetzt die Handbremse und nimmt das Produkt aus dem Handel.

„Roundup“ ist der Handelsname des Produkts, der Wirkstoff ist Glyphosat. Das Mittel wurde von dem US-Unternehmen Monsanto entwickelt und wird sowohl von Bauern als auch von Hobbygärtnern in Luxemburg verwendet. Roundup wird vor allem in der Landwirtschaft, aber auch zur Unkrautvernichtung in Parkanlagen, auf Bahngleisen und in Gärten eingesetzt.

In der Landwirtschaft wird Glyphosat vor der Aussaat eingesetzt, um Unkraut den Garaus zu machen. Weit verbreitet auch ist die Behandlung von Getreide vor der Ernte. Dadurch soll der Reifeprozess des Getreides beschleunigt werden, es soll gleichmäßiger reifen und früher geerntet werden können.

Krebserregend

Im März schlug die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alarm und nannte das Mittel wahrscheinlich krebserregend. Ausländische Supermärkte listeten Roundup daraufhin aus. Vor wenigen Tagen hatte Frankreichs Landwirtschaftsministerin Ségolène Royal ein Verkaufsverbot für das umstrittene Pflanzenschutzmittel angekündigt.

Und Luxemburg? Hierzulande ist das Produkt noch immer erhältlich. Es gibt keinen Keller, Gartenlaube oder Garage, wo kein „Roundup“steht. Die Supermarktkette Cactus zieht jetzt die Handbremse und will Anfang 2016 nach eigener Aussage das Produkt aus den Regalen nehmen.

In Luxemburg ist man von einem allgemeinen Verbot aber noch weit entfernt. Man setzt lieber auf Sensibilisierung statt Verbot des Pestizids. Bis Ende des Jahres soll die Zulassung von Glyphosat in der EU um zehn Jahre verlängert werden.

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