Gemischte Gefühle bei der Auflage 2016

Gemischte Gefühle bei der Auflage 2016
(EDITPRESS/Jean-Claude Ernst )

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Am heutigen Mittwoch geht die Schueberfouer 2016 mit ihrem traditionellen Feuerwerk zu Ende. Zeit, eine Bilanz der Auflage 2016 zu ziehen. In Sachen Besucherandrang und Umsatz sind die Zahlen dieses Jahr rückläufig.

Verschiedene Schausteller sprechen im Vergleich zu den Vorjahren von einem Rückgang von 30%, andere sogar von 50%. Beim neuen Fahrgeschäft, dem 85 Meter hohen „Hang-over“- Turm, liefen die Geschäfte gut. Das Spiel fand vom ersten Tag an viel Anklang bei den Besuchern. Bei Geschicklichkeitsspielen, Schießbuden oder Kinderfahrgeschäften hingegen gab es beachtliche Einbußen, genauso wie bei Restaurant-Betrieben. Im Bereich der „Take-out“-Gastronomie lief es hingegen gut. Laut einem langjährigen Mitarbeiter eines bekannten Grillstandes seien die Restaurants und insbesondere der „gebake Fësch“ zu teuer.

Der obere Teil des Glacis-Platzes, hauptsächlich das Gelände zwischen dem unterirdischen Parkhaus und dem Kreisverkehr, wurde sehr wenig besucht. Die Aufteilung der Spiele und Buden war derart schlecht, dass viele Besucher, die den Eingang gegenüber dem „Westeschgaart“ nutzten, den Eindruck hatten, es sei eine Sackgasse, so ein Schausteller. Die Scheffer-Allee, die seit Jahrzehnten als Verkaufsallee von Produktneuheiten dient, wurde dieses Jahr sehr wenig besucht, quasi gemieden.

Temperaturen bis ins Unerträgliche

Schuld daran ist laut Schaustellern und Besuchern das Fehlen der Bäume, die im Frühjahr des Jahres den Arbeiten an der Luxtram weichen mussten. Besuchern und Händlern fehlte es vor allem an Schatten, sowohl Menschen als Produkte litten unter der prallen Sonneneinstrahlung. Auch verschiedenen Restaurants entlang der Scheffer-Allee fehlte der Schatten der Bäume, in den Zelteinrichtungen stiegen die Temperaturen bis ins Unerträgliche an.
Eine weitere Ursache war das fehlende Geld unter den Besuchern. Die Schobermesse begann dieses Jahr sehr früh – rund zehn Tage, bevor Löhne und Renten ausgezahlt wurden. Die wenigen Besucher, die zu Beginn zur Schobermesse kamen, zahlten mit Kreditkarte, erst ab Ende des Monats wurde wieder in bar bezahlt, so ein Schausteller gegenüber dem Tageblatt.

Die Meinungen hinsichtlich der Umgestaltung der Schueberfouer 2017 gehen weit auseinander. Einige „Forains“ befürchten weitere Gewinneinbußen, zumal jene, die schon seit langen Jahren am gleichen Standort stehen. Andere wiederum sind der Meinung, ein Wechsel der Stellplätze würde der Fouer guttun.

Nie dagewesener Rückgang

Es gab aber nicht nur Kritiken, sondern auch konstruktive Vorschläge, zumal hinsichtlich der Umgestaltung für 2017. An den Haupteingangspunkten seien übersichtliche Informationssäulen mitsamt Lageplan sehr sinnvoll, vor allem für Traditionsbesucher, die jedes Jahr die gleichen Fahrgeschäfte, Restaurants oder Lieblingsconfiseure aufsuchen.
Schlussfolgernd nach der Befragung vieler Schausteller bleibt festzuhalten: Die Kombination von mehreren ungewöhnlichen Faktoren führte dieses Jahr zu einem globalen, nie da gewesenen Rückgang des beliebten Festes. Auf die politischen Verantwortungsträger sowie die jeweiligen Instanzen der Stadt Luxemburg kommt demnach für die nächste Auflage eine hohe Herausforderung zu, damit es nicht erneut zu Einbußen kommt.