Sonntag26. Oktober 2025

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Fluglotsen drohen mit Streiks

Fluglotsen drohen mit Streiks

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Die Fluglotsengewerkschaft GDF kündigte am Sonntag an, den Flugverkehr wegen des Tarifstreits mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) lahmlegen zu wollen.

Die Fluglotsen würden in der neuen Woche wie angekündigt streiken, sagte GDF-Verhandlungsführer Dirk Vogelsang der Nachrichtenagentur Reuters. „Der Montag wird es allerdings nicht.“ Die Arbeitsniederlegung werde 24 Stunden vorher angekündigt. Ursprünglich wollten die Fluglotsen am Donnerstag für sechs Stunden streiken. Die DFS klagte dagegen jedoch und bekam vom Frankfurter Arbeitsgericht recht, das die Arbeitsniederlegung kurzfristig verbot. Die Richterin erklärte, Die Forderungen der Gewerkschaft verstießen teilweise gegen Tarifverträge und seien daher rechtswidrig. Auch der geplante Streik sei somit illegal.

GDF-Verhandlungsführer Vogelsang zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die DFS einen Streik diesmal nicht erneut juristisch verhindern kann. Die Gewerkschaften hätten zwei rechtlich möglicherweise problematische Tarifforderungen gestrichen, sagte er Reuters. Daher gebe es für das Gericht keinen Grund, die geplante Arbeitsniederlegung erneut zu untersagen.

Niemand zu erreichen

Bei der DFS war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Lotsen fordern mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen – allen voran weniger Überstunden. Die Fluggesellschaften fürchten bei einem Streik ein Chaos auf den deutschen Flughäfen mitten in der Hauptreisezeit und damit einen weiteren Tiefschlag. Die Erdbebenkatastrophe in Japan, die Unruhen in Nordafrika und die hohen Kerosinpreise machten im ersten Halbjahr bereits alle Kalkulationen zunichte. Die Lufthansa hatte es nur knapp in die schwarzen Zahlen geschafft, andere Unternehmen wie Air France flogen hohe Verluste ein.

Mitten in der Urlaubszeit

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer kritisierte am Wochenende erneut die Streikdrohung. Angesichts des hohen Gehalts und der Ausgleichszeiten der Fluglotsen habe er, wie Familien, die sich ihren Urlaub mühsam zusammengespart hätten, kein Verständnis für Streiks in der Urlaubszeit, sagte er dem „Spiegel“.

In Luxemburg bleibt man gelassen. Man beobachte die Lage genau, heißt es von Seiten des Findels. Wenn es zu Streikaktionen in Deutschland komme, werde man sich darauf einstellen, die Zeitpläne anpassen oder Ausweichmöglichkeiten finden.