Flüchtlinge ins Centre Noppeney

Flüchtlinge ins Centre Noppeney
(Tageblatt-Archiv)

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In nicht öffentlicher Sitzung beschloss der Gemeinderat Differdingen am Montag, 40 bis 60 Flüchtlinge im Oberkorner Kulturzentrum "Centre Noppeney" provisorisch unterzubringen.

Der Beschluss für zusätzliche Hilfsmaßnahmen bei der Unterbringung von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten erfolgte einstimmig.

Am Dienstag Info-Versammlung

Am Montag Abend ließ der Differdinger Schöffenrat Flyer an alle Einwohner verteilen, in denen diese zu einer Informationsversammlung im Centre Noppeney am Dienstag, 15. September, um 19.30 Uhr eingeladen werden.

Bürgermeister Roberto Traversini („déi gréng“), dessen Eltern angesichts der desaströsen wirtschaftlichen und humanitären Lage aus Italien nach Differdingen auswandern mussten, kennt, wenn es um menschliches Leid geht, kein Wenn und Aber. Diesen Menschen, die nicht durch ihr eigenes Verschulden bis auf ihre Würde alles verloren haben, müsse geholfen werden – schnell, unbürokratisch und konkret.

In einer Sitzung vor den Sommerferien hatte der Gemeinderat bereits einstimmig beschlossen, in Zusammenarbeit mit dem OLAI („Office luxembourgeois de l’accueil et de l’intégration“) 150 Schlafstellen und Betten in Schnellbauweise in einem Gebäude der Spitalstraße einzurichten, das auch für Studentenwohnungen vorgesehen war. Wegen des „Amtsschimmels“ konnte bis jetzt aber noch nicht mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Im Ortszentrum

Angesichts der katastrophalen Zunahme der Flüchtlingsströme wollen die Differdinger Stadt-Mütter und -Väter jetzt prompt reagieren. Nicht mit Containern auf der grünen Wiese, sondern mit der Unterbringung von ganzen Familien im Oberkorner Kulturzentrum, zentral gelegen, mit kurzen Wegen zur Vor- und zur Grundschule.

Der große Saal des Kulturzentrums soll als Sammelstelle für alle möglichen Hilfsgüter (Kleider, Decken, Spielzeug usw.) genutzt werden. In den kleineren Räumen, die in „Waben“ eingeteilt sind, soll jeweils eine Familie untergebracht werden. Der große Saal könnte in einer zweiten Phase drei- oder sechsgeteilt werden, um weiteren Aufenthaltsraum zu schaffen. Es kann, so Roberto Traversini, in keinem Moment von Luxus die Rede sein. Die bereits bestehenden sanitären Einrichtungen sollen ausgebaut werden. Duschen könnten in den Kellerräumen oder in drei Containern eingebaut werden.

Natürlich wird das Kulturzentrum mit diesen Sofortmaßnahmen nicht in alle Ewigkeit „zweckentfremdet“. Wie der Bürgermeister formell gegenüber dem Tageblatt versprach, sollen allen im Noppeney angesiedelten Vereinigungen neue Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Alle Details in der Print-Ausgabe des Tageblatt vom 15. September.