Flüchtlinge als „Gift“ bezeichnet

Flüchtlinge als „Gift“ bezeichnet
(Reuters/Lazslo Balogh)

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Ungarns Regierungschef Viktor Orban bezeichnet Einwanderung als "Gift" und Flüchtlinge als ein Sicherheitsrisiko.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat Einwanderung als „Gift“ und sämtliche Flüchtlinge als Sicherheitsrisiko bezeichnet. „Ungarn braucht keinen einzigen Migranten, damit die Wirtschaft funktioniert“, sagte Orban am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem österreichischen Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ).

„Deswegen braucht es keine gemeinsame europäische Einwanderungspolitik. Wer immer Migranten braucht, kann sie nehmen, doch zwingt sie uns nicht auf, wir brauchen sie nicht“, sagte der nationalkonservative Politiker, der seit langem in der Flüchtlingspolitik eine harte Linie vertritt. „Jeder einzelne Migrant stellt eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und ein Terrorrisiko dar.“

Gegen Verteilung auf EU-Mitgliedstaaten

Insbesondere lehnt er eine Verteilung der Asylbewerber auf die EU-Mitgliedstaaten nach verbindlichen Quoten vehement ab. „Für uns ist Migration keine Lösung, sondern ein Problem. (…) Nicht Medizin, sondern ein Gift, wir wollen es nicht und schlucken es nicht“, sagte der Rechtspopulist.

Im vergangenen Jahr waren 400.000 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und anderen Bürgerkriegsländern auf der Suche nach einem besseren Leben durch Ungarn gereist. Nachdem die Regierung die Südgrenze mittels eines Stacheldrahtzauns abgeriegelt hatte, ging die Zahl deutlich zurück. Rund 199.000 Flüchtlinge stellten 2015 einen Asylantrag in Ungarn, doch wurden nur 264 Asylbewerber angenommen. Seit der Schließung der Balkanroute kommen kaum noch Flüchtlinge.