Festnahme nach 33 Jahren

Festnahme nach 33 Jahren
(AFP/Jacques Demarthon)

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Der Drahtzieher des Anschlags auf ein jüdisches Restaurant 1982 in Paris wurde gefasst. Sechs Menschen wurden damals beim Angriff im Viertel Marais getötet.

Der mutmaßliche Drahtzieher des tödlichen Anschlags auf ein jüdisches Restaurant in Paris im Jahr 1982 ist in Jordanien gefasst worden. Der Mann sei bereits am 1. Juni festgenommen worden, verlautete am Mittwoch aus französischen Justizkreisen sowie aus Jordanien. Der 62-jährige Zouhair Mouhamad Hassan Khalid al-Abassi, alias Amjad Atta, war einer von drei Verdächtigen, gegen die die französische Justiz im Februar internationale Haftbefehle ausgestellt hatte.

Drei bis fünf Angreifer hatten am 9. August 1982 in der Rue des Rosiers im jüdisch geprägten Stadtteil Marais eine Granate in das Restaurant „Jo Goldenberg“ geworfen. Anschließend stürmten die Männer das Restaurant, eröffneten das Feuer und schossen auch bei ihrer anschließenden Flucht um sich. In nur drei Minuten töteten sie sechs Menschen und verletzten 22 weitere. Die französische Justiz macht die radikale Palästinensergruppe Fatah-Revolutionärer Rat des 2002 gestorbenen Abu Nidal für den Anschlag verantwortlich.

Ein offizieller Vertreter Jordaniens bestätigte am Mittwoch die Ergreifung al-Abassis. Er sei auf der Grundlage eines internationalen Haftbefehls festgenommen worden. Ein Gericht habe ihn mit einem Reiseverbot belegt, bis es eine Gerichtsentscheidung über eine Auslieferung des 62-Jährigen gebe, sagte der Vertreter. Aus jordanischen Sicherheitskreisen verlautete, al-Abassi sei auf Kaution auf freiem Fuß. Derzeit werde sein Fall vor Gericht verhandelt. Anonyme Zeugenaussagen hatten die Ermittler mehr als 30 Jahre nach dem Anschlag auf die Spur von drei Verdächtigen gebracht, darunter der nun Festgenommene. Der auf Terrorangriffe spezialisierte Pariser Untersuchungsrichter Marc Trévidic hatte am 20. Februar die internationalen Haftbefehle ausgestellt. Die beiden anderen Männer sollen im Westjordanland und in Norwegen leben.