Nach den verheerenden Regenfällen hat sich die Zahl der Unwetter-Toten im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro auf fast 140 erhöht. Am schlimmsten traf es die im Bergland gelegene Stadt Teresópolis rund 100 Kilometer von Rio entfernt: Allein dort starben nach jüngsten Angaben am Mittwoch 89 Menschen in Folge von Erdrutschen und Überschwemmungen. Gouverneur Sérgio Cabral sprach von einer «Tragödie» und bat die Armee um Unterstützung.
In der etwa 150 000 Einwohner zählenden Stadt Teresópolis wurden zahlreiche Häuser unter Schlamm- und Geröllmassen begraben. Flüsse traten über die Ufer und verwandelten sich in reißende Ströme. Fernsehbilder zeigten Autos und Transporter, die durch die braunen Fluten einfach mitgerissen wurden. Busse und Lkw standen bis zum Dach im Wasser. In der Stadt waren 800 Rettungskräfte der Feuerwehr und des Zivilschutzes im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen. Es wird damit gerechnet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt.
Hunderte Obdachlose
Hunderte Menschen wurden durch das Unwetter in Teresópolis obdachlos. Meteorologen prognostizierten für die nächsten Tage weitere Niederschläge. Bürgermeister Jorge Mário Sedlacek sagte im Fernsehen: «Das ist die größte Katastrophe in der Geschichte der Stadt (Teresópolis).» Auch in dem rund 50 Kilometer entfernten Petrópolis starben 18 Menschen in den Unwettern. In Nova Friburgo kamen drei Feuerwehrleute bei Bergungsarbeiten ums Leben.
Starke Regenfälle führen in Brasilien vor allem im Januar und Februar immer wieder zu Unglücken mit vielen Todesopfern. Am stärksten betroffen sind meist Armensiedlungen. Die Häuser in diesen Favelas werden oft illegal auf Hügeln oder an Abhängen errichtet, die bei massiven Niederschlägen abrutschen.
De Maart

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