Donnerstag13. November 2025

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Europäischer Sitz der AIIB bald in Luxemburg?

Europäischer Sitz der AIIB bald in Luxemburg?
(Pool)

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Der europäische Sitz der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) könnte nach Luxemburg kommen, so Jean Asselborn. Die Chancen stünden gut.

„Wir waren die ersten Europäer, die sich bei der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) beteiligt haben. Ich habe es bei meiner Visite wiederholt: Wir sind daran interessiert, dass der Sitz der Repräsentation der AIIB in der Eurozone nach Luxemburg kommt. Wir haben eine realistische Chance“, sagt Jean Asselborn am Donnerstag gegenüber dem Tageblatt.

Der Außenminister hält sich zurzeit in China auf, um Fragen zum UN-Sicherheitsrat zu besprechen. Asselborn nutzte die Gelegenheit, um für Luxemburgs Interessen zu werben. Seit langem hadern viele Staaten in Asien mit westlichen Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds. China bastelt mit der AIIB an einer Alternative und findet immer mehr Anhänger. Peking rüttelt mit 57 Staaten am Dollar-Monopol der USA.

Weltweite Führung

Die Chinesen wollen zudem die weltweite Führung auf dem Gebiet der Finanzierung von Infrastruktur übernehmen. Allerdings müsste China den Dollar aufgeben, um die Hegemonie des US-Dollars auf den internationalen Märkten zu brechen. Hiervor scheint Peking jedoch noch zurückzuschrecken.

Dass jedoch Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien sich an der AIIB beteiligen, spricht Bände und verdeutlicht, dass die Rolle der USA als Garant des Weltwirtschaftssystems zunehmend in Frage gestellt wird.

Luxemburg direkt dabei

Auch Luxemburg war von Beginn an bei der AIIB dabei. Blickt man auf die China-Strategie des Großherzogtums, so wirkt das Buhlen um den Sitz der AIIB nur konsequent. „Wir haben uns für die Internationalisierung der chinesischen Währung Renminbi eingesetzt“, betont Asselborn. Zudem habe die Bank of China die ersten „Green Bonds“ in Luxemburg an die Börse gebracht. Es handele sich um ein Gesamtvolumen von 2,8 Milliarden Euro.

„China ist unser Haupthandelspartner in Asien. Unsere ökonomischen Beziehungen zu China sind größer als jene zu Japan.“ Die USA sind außerhalb Europas Luxemburgs größter Handelspartner, dicht gefolgt von China auf Platz zwei. Der Güterhandel mit China steige jährlich.

„Eingangstor zur Eurozone“

2015 habe dies 400 Millionen Euro entsprochen. Der Handel mit Dienstleistungen habe sich seit 2004 um 18 multipliziert, was 2015 einem Handelsvolumen von rund 3,8 Milliarden Euro entsprechen habe. „Wir werden von den Chinesen respektiert, weil wir für sie das Eingangstor zur Eurozone sind“, beschreibt der Außenminister.

Lesen Sie alle Details in der Freitag-Ausgabe des Tageblatt. Auch die Errichtung eines Visa application Center in Henan wird diskutiert.