EU vermutet Assad hinter Chemiewaffeneinsatz

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Die EU vermutet den syrischen Staatschef Baschar al-Assad hinter dem Chemiewaffeneinsatz in Syrien. Unterdessen droht der Iran den USA mit Vergeltung falls ein Angriff auf Syrien durchgeführt wird.

„Alle Mitgliedstaaten haben den Einsatz von Chemiewaffen verurteilt“, sagte der litauische Verteidigungsminister Juozas Olekas am Freitag nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Litauens Hauptstadt Vilnius. „Viele Hinweise erlauben uns den Schluss, dass die Chemiewaffen vom Regime eingesetzt wurden“, fügte er hinzu.
Die Lage in Syrien sei kompliziert. „Es gibt keine eindeutige Antwort, deswegen haben wir verschiedene Ansichten“, sagte Olekas, dessen Land derzeit die EU-Ratspräsidentschaft führt, zu den unterschiedlichen Positionen der EU-Mitgliedstaaten, wie die Weltgemeinschaft auf den Chemiewaffeneinsatz reagieren soll.

Im Anschluss an das Treffen der EU-Verteidigungsminister kommen in Vilnius die europäischen Außenminister zusammen. Der Syrien-Konflikt steht im Mittelpunkt der Beratungen.

Drohungen aus Iran

Die US-Sicherheitsbehörden erwarten nach Informationen des „Wall Street Journal“ iranische Vergeltungsmaßnahmen im Fall eines US-Angriffs in Syrien. Die Geheimdienste hätten die Botschaft eines hohen iranischen Funktionärs an schiitische Milizionäre im Irak abgefangen, meldet die Zeitung am Freitag online. Darin würden die mit Iran verbündeten Extremisten aufgefordert, US-Einrichtungen anzugreifen, wenn Syrien angegriffen werden sollte. Die Geheimdienste befürchten demnach auch Vergeltungsschläge gegen US-Einrichtungen im Libanon sowie auf US-Schiffe im Persischen Golf.

Die USA suchen derzeit beim G20-Gipfel in St. Petersburg Unterstützung für einen Waffengang gegen die syrische Führung um Präsident Baschar al-Assad. Sie machen Assad für den Tod von mehr als 1400 Menschen am 21. August nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff verantwortlich. Eine Entscheidung von Präsident Barack Obama soll zudem erst nach Abstimmungen im US-Kongress fallen.