Donnerstag6. November 2025

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EU-Kommission zieht Video zurück

EU-Kommission zieht Video zurück

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Der Schuss ging nach hinten los: Eigentlich wollte die EU-Kommission mit ihrem Kampfkunst-Video junge Leute für die Erweiterung der Europäischen Union gewinnen.

Muskelbepackte Angreifer aus Fernost, Südamerika und Indien, die auf eine junge Frau losgehen, empfanden viele Betrachter allerdings als rassistisch. Die Brüsseler Behörde zog den Film am Dienstag nach wenigen Tagen und heftigen Protesten zurück.

„Das war nur für die sozialen Netzwerke [wie Facebook] gedacht, für ein spezielles Publikum“, erklärte der Sprecher von Erweiterungskommissar Stefan Füle. Tests innerhalb der Zielgruppe der 16- bis 24-Jährigen seien gut angekommen. Diese hätten die Botschaft verstanden. „Der Clip war auf keinen Fall rassistisch gemeint und natürlich bedauern wir, dass er von einigen Leuten so wahrgenommen wurde.“

Anspielung ging in die Hose

Das Video ging am Freitag online. Es zeigt eine junge Frau im gelben Ganzkörperanzug, eine Anspielung auf den blutigen Kultfilm „Kill Bill“ des US-Regisseurs Quentin Tarantino. In einer schummerigen Halle setzen drei Kampfsportler nacheinander zum Angriff auf sie an. Die Szene endet versöhnlich: Aus der einen Frau in Gelb werden viele, am Ende sitzen alle in Meditationshaltung beieinander und die Szene verschmilzt zum gelben Sternenbanner – der EU-Fahne. Es erscheint die Botschaft: „Je mehr wir sind, desto stärker sind wir“ und der Verweis auf die Erweiterungsabteilung der EU-Kommission.

Auf der Online-Videoplattform YouTube ist der Film weiter zu sehen. Nach Ansicht der EU-Kommission endet er in einer Szene des Respekts und des Friedens. Kritiker hätten die Botschaft nicht verstanden, so der Sprecher. „Wir haben unsere Zielgruppe erreicht.“