„Es ist eher wie eine möblierte Wohnung“

„Es ist eher wie eine möblierte Wohnung“
(Sergey Dolzhenko)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker erhielt eine Umzugsumlage in Höhe von 51.000 Euro, obwohl er in Brüssel nur im Hotel wohnt.

EU-Kommissare und auch der Kommissionspräsident müssen sich laut Statuten in Brüssel niederlassen. Daneben sind sie aber auch angehalten, in ihrem Heimatland Präsenz zu zeigen. Um ihren Umzug in die europäische Hauptstadt zu erleichtern, bekommen Kommissare und Präsident eine Umzugspauschale von zwei Monatsgehältern.

Jean-Claude Juncker bekam im November 2014 eine Zulage von 51.000 Euro für seinen Umzug nach Brüssel, berichtet EurActiv Frankreich am Dienstag. Doch der Luxemburger nutzte die Zulage nicht für einen Umzug, sondern zieht es vor, in einem Hotel zu wohnen. Am Wochenende kann er „theoretisch“ in seine Heimat nach Luxemburg fahren.

Möblierte Wohnung

„Es ist eher wie eine möblierte Wohnung“, erklärte ein Kommissionssprecher gegenüber EurActiv. „Wir sind weit vom Weißen Haus und der Machtverkörperung an einem Ort entfernt. Die politischen Probleme der EU finden in den Mitgliedsstaaten statt.“

Für Entertainment gibt der Luxemburger wohl auch kein Geld aus. So soll sich Juncker darüber beklagt haben, dass er gezwungen sei, „die ganze Nacht“ Euronews zu schauen.

Aber nicht nur Jean-Claude Juncker nimmt es mit den Statuten nicht so genau. Auch der französische Kommissar Pierre Moscovici wohnte bis „vor einigen Wochen“ in einem Hotel. Seine Wochenenden verbringt der Währungskommissar am liebsten in seiner Heimatstadt Paris.