Ermittler finden achte Babyleiche

Ermittler finden achte Babyleiche
(Nicolas Armer)

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Der Fund von acht Babyleichen in Deutschland hat für Entsetzen gesorgt. Die Kinder waren in Tücher eingehüllt und in Plastiktüten gesteckt worden. Von der Mutter fehlt jede Spur.

Nach Angaben der Polizei in Bayreuth waren die Hintergründe des Falles am Freitag noch völlig unklar. Eine vermutlich bis kommende Woche dauernde Obduktion soll Aufklärung über Alter und Geschlecht der Säuglinge geben. Die Polizei leitete derweil die Fahndung nach der mutmaßlichen Mutter der Kinder ein.

Eine misstrauisch gewordene Nachbarin hatte am Donnerstag die Leiche eines Säuglings in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses entdeckt und daraufhin Polizei und Notarzt alarmiert. Nachdem die Ermittler zunächst noch einen weiteren Säugling in der Wohnung entdeckt hatten, fanden sie im Verlauf des Einsatzes die Überreste von insgesamt „vermutlich sieben Toten“, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

In Plastiktüten

Die Babyleichen waren in Tücher eingehüllt und in Plastiktüten gesteckt worden. Wie der zuständige Staatsanwalt Martin Dippold sagte, suchen die Ermittler nun mit Hochdruck nach der 45-jährigen ehemaligen Bewohnerin der Wohnung. „Der Aufenthaltsort der mutmaßlichen Mutter ist unbekannt“, sagte Dippold. Ein Polizeisprecher sagte, die Frau sei wohl zu einem neuen Lebensgefährten gezogen. Beide seien bislang aber noch nicht angetroffen worden. Es sei auch unklar, wer der oder die Väter der Säuglinge seien.

Die sterblichen Überreste der Babys kamen zur Obduktion in die Rechtsmedizin nach Erlangen. Aufgrund des „teilweise schlechten Zustands“ der Leichname werde die Obduktion aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein Polizeisprecher sagte, Ergebnisse sollten erst veröffentlicht werden, wenn tatsächlich alle Leichname obduziert seien.

Zeugenbefragungen

Die Kripo bildete eine eigene Ermittlungsgruppe für den Fall. Diese wird von Spezialisten der Spurensicherung und der Rechtsmedizin aus Erlangen unterstützt. Wie ein Polizeisprecher sagte, dauerte die Spurensicherung in der betroffenen Wohnung auch am Freitagnachmittag noch an. Außerdem liefen umfassende Zeugenbefragungen im nachbarschaftlichen und familiären Umfeld der mutmaßlichen Mutter.

Der Wallenfelser Bürgermeister Jens Korn sprach im Fernsehsender N24 von „Fassungslosigkeit und Entsetzen“ über den Fund. In der Gemeinde im Landkreis Kronach lebten gerade mal 3000 Menschen, hier kenne noch jeder jeden. Alle stellten sich die Frage, wie so etwas passieren konnte.

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