Einwanderung keine Garantie für Arbeit

Einwanderung keine Garantie für Arbeit
(Hervé Montaigu)

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Portugals Premierminister Passos Coelho hält sich derzeit in Luxemburg auf. Mit seinem Amtskollege Xavier Bettel wurde unter anderem auch die Situation der Portugiesen hierzulande gesprochen.

„Wer nach Luxemburg komme, dürfe nicht glauben, dass dies eine Garantie für Arbeit sei,“ so Premierminister Xavier Bettel. „Ich habe auch keine Angst das zu sagen: Die Arbeitslosigkeit ist gestiegen. (…) Wer glaubt, dass man nach Luxemburg kommt und von heute auf morgen eine Arbeit und eine Wohnung kriegt, irrt. Das ist heute nicht der Fall“, betonte Bettel in Anwesenheit seines portugiesischen Amtskollegen Pedro Passos Coelho. Der konservative Spitzenpolitiker aus Portugal ist am Mittwoch auf einer offiziellen Visite in Luxemburg.

Bettel und Coelho gingen vor versammelter Presse auf die portugiesische Gemeinschaft des Großherzogtums ein. Der große Nutzen der portugiesischen Bürger für die luxemburgische Wirtschaft wurde von beiden betont. Gelobt wurden die exzellenten bilateralen Beziehungen.

„Unter prekären Bedingungen“

Auf die Anmerkung eines portugiesischen Journalisten, dass auch viele Portugiesen in Luxemburg arbeitslos seien, reagierte Bettel sehr deutlich. Man könne nicht glauben, dass man einfach ins Großherzogtum reise und dann auf eine einfache Situation treffe. Viele der zugewanderten portugiesischen Mitbürger lebten in kleinen Zimmern in Cafés, wo sie teure Mieten zahlen müssten, unter prekären Bedingungen lebten und arbeitslos seien: „Man muss vielleicht zweimal darüber nachdenken, bevor man eine Entscheidung nimmt, ohne zu wissen, wo man hingeht.“

Der Premier übte aber auch Kritik in eigener Sache und wies auf die Fehler im luxemburgischen Bildungswesen hin. Es gebe nur einen geringen Anteil an Nicht-Luxemburgern, die etwa einen Abschluss an einem Gymnasium absolvierten. Deshalb arbeite man daran, dass man Fremdsprachen besser in das luxemburgische Bildungswesen integrieren könne.

Lesen Sie in der morgigen Print-Ausgabe (Donnerstag) auch, was die beiden Politiker zur Banco Espirito Santo und zum Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union zu sagen hatten.