Einstimmig für Annäherung an die USA

Einstimmig für Annäherung an die USA

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Das kubanische Parlament hat den historischen Annäherungskurs des Landes an den alten Erzfeind USA einstimmig unterstützt.

Staatschef Raúl Castro hat die rund 600 Abgeordneten des kubanischen Parlaments über die in einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama erzielte Einigung zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen informiert, meldete die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina am Freitag in der Hauptstadt Havanna. Das Parlament stimmte einstimmig für den Annäherungskurs.

Der diplomatische Neustart zwischen den beiden verfeindeten Staaten nach mehr als 50 Jahren Eiszeit hat weltweit riesengroße Erwartungen geweckt. Die USA belegen den sozialistischen Karibikstaat seit über fünf Jahrzehnten mit einem strikten Wirtschafts- und Handelsembargo. Dieses kann allerdings nur durch den US-Kongress aufgehoben werden. Die kubanische Nationalversammlung war am Freitag zu ihrer letzten Plenarsitzung des Jahres zusammengekommen.

Handelsembargo bleibt größtes Problem

Die historische Annäherung zwischen Kuba und den USA hat nach Worten von Staatschef Raúl Castro die Bevölkerung des Karibikstaats besonders gefreut. „Das kubanische Volk bedankt sich für diese gerechte Entscheidung von US-Präsident Barack Obama“, sagte Castro am Samstag. Zugleich betonte er, dass mit dem US-Wirtschafts- und Handelsembargo das Hauptproblem zwischen beiden Ländern bestehen bleibe.

Das sozialistische Kuba sei bereit, konstruktiv und auf Augenhöhe mit den USA zu verhandeln, sagte der 83-jährige Castro weiter. Ziel sei die völlige Normalisierung der bilateralen Beziehungen. Sein Land werde aber seine Prinzipien nicht aufgeben. Der jüngere Bruder von Revolutionsführer Fidel Castro (88) hat stets Reformen am kubanischen Einparteiensystem abgelehnt.