Eine Million Menschen auf der Flucht

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(AP)

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Fast eine Million Menschen allein aus der Großstadt Abidjan an der Elfenbeinküste sind nach Erkenntnissen der UN wegen der Kämpfe nach den Präsidentenwahlen auf der Flucht.

Hinzu kämen viele weitere in anderen Regionen des westafrikanischen Staates, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf mit. Damit wurden frühere Schätzungen stark nach oben angehoben. Frankreich kündigte einen Vorstoß im UN-Sicherheitsrat an, um Präsident Laurent Gbagbo zum Rücktritt zu bewegen. Der Entwurf für einen Sicherheitsrats-Beschluss sieht Sanktionen gegen Gbagbo und seinen Führungszirkel vor.

Frankreichs Botschafter Gerard Araud sagte nach einer Tagung des Gremiums zu den Konflikten in der Elfenbeinküste, der Entwurf solle kommende Woche erörtert werden. Offen war zunächst, wann über ihn abgestimmt werden könnte. Araud sprach von einer „menschlichen Tragödie“.

Angst vor Krieg

Nach UNHCR-Angaben fürchten sich die Menschen in der Elfenbeinküste vor einem Krieg. In Abdidjan leben normalerweise vier Millionen Menschen. Nach der Präsidentenwahl im November 2010 kommt es wieder zu Kämpfen zwischen Anhängern Gbagbos und seinem Herausforderer Alassane Ouattara, der international als Wahlsieger anerkannt ist. Bei den Auseinandersetzungen kamen nach offiziellen Erhebungen 462 Menschen ums Leben.

Die Elfenbeinküste ist der wichtigste Kakaoproduzent der Welt und auf die Einnahmen des Wirtschaftszweiges angewiesen. Wegen des Konfliktes wird derzeit kein Kakao exportiert. Dies hat zu einem Preisverfall für heimische Bauern geführt.