Ein zu trockener Winter

Ein zu trockener Winter
(Didier Sylvestre)

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Laut einem Bericht der MeteoLux waren der Dezember 2016 und der Januar 2017 die niederschlagsärmsten Monate seit Jahren in Luxemburg.

Zu trockene Monate Dezember und Januar haben zur Folge, dass der Wasserspiegel sämtlicher Gewässer in Luxemburg,
vor allem der des Stausees in Esch/Sauer, drastisch gesunken ist.

Die Niederschlagsrate im Herbst 2016 lag gerade mal bei 141,8 l/m², sprich 41% niedriger als der Durchschnitt von 239 l/m². Infolgedessen nehmen die Niederschläge sowie andere Wasserzufuhren zunehmend ab, wohingegen die Wasserentnahme aus dem Stausee durch die Produktion von Trinkwasser und Strom beständig bleibt.

Im Antwortschreiben auf die parlamentarische Anfrage des „déi gréng“-Abgeordneten Gérard Anzia und des DP-Abgeordneten André Bauler beteuerte Umweltministerin Carole Dieschbourg, dass ihr dieses Problem ein Anliegen sei. Zwar könne es durchaus sein, dass die Situation sich dank der regnerischen Periode seit dem 31. Januar wieder stabilisiere. Doch die Ministerin gesteht ein, dass enorme Mengen an Niederschlägen nötig wären, um den Wasserspiegel von 314,7 m bis April auf 317 m zu erhöhen.

Kein Einfluss auf die Produktion von Trinkwasser

Trotzdem haben der sinkende Wasserspiegel des Stausees sowie der des Grundwassers keinen verheerenden Einfluss auf die Produktion von Trinkwasser durch das Sebes („Syndicat des eaux du barrage d’Esch-sur-Sûre“), betont Carole Dieschbourg. Des Weiteren wurden bereits im Laufe der letzten Jahre Initiativen zur Einsparung des Trinkwassers ergriffen. Der jährliche Konsum von Trinkwasser ist nämlich laut Statistiken trotz wachsender Bevölkerung und steigender Wirtschaftsaktivität stetig gesunken. Zu verdanken ist dies unter anderem der Modernisierung der Sanitäranlagen, der Ressourcenverwaltung sowie der Erhöhung der Wassergebühren seit dem Jahr 2010.
Die Modernisierung und der Ausbau des Wasserkraftwerks Sebes tragen zur mittelfristigen Gewährleistung der Trinkwasserversorgung bei. Außerdem bekräftigt die Ministerin, dass Luxemburg noch nie von einer Trinkwasserknappheit infolge unzureichender Grundwasserreserven betroffen war.

Im Fall, dass die Trockenheit während der Sommerzeit anhält, sieht sich die Regierung gezwungen, härtere Maßnahmen zu ergreifen. Das Umweltministerium würde Restriktionen verhängen und die Bürger zur äußersten Sparsamkeit bezüglich des Trinkwassers auffordern. Zusätzlich würde man Kampagnen zur Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung starten.