Ein Zeichen der Menschlichkeit

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(Fpizzolante)

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Das Luxemburger Rote Kreuz hat seine Spendensammel-Aktion in diesem Jahr unter das Motto "Merci fir Är Mënschlechkeet" gestellt. Etwa 2.000 "quêteurs" werden an die Türen klopfen.

Zuerst war es eine Woche, dann zwei Wochen, inzwischen ist es einen ganzen Monat, während dem die sogenannten „quêteurs“ des Luxemburger Roten Kreuzes von Tür zu Tür gehen und Spenden sammeln. Die Aktion, die den ganzen April dauert wurde dieses Jahr unter das Motto „Merci fir Är Mënschlechkeet“ gestellt. Michel Simonis, der Direktor des Roten Kreuzes betonte am Montag bei der Vorstellung des Spendenmontas, dass es sich hierbei um eine traditionelle Aktion des Roten Kreuzes handele, die aber von vitaler Wichtigkeit sei. Jedes Jahr werden zwischen 800.000 und 900.000 Euro gesammelt.

Steuerlich absetzbar?

Sind die Spenden, die während des „mois du don“ gemacht werden steuerlich absetzbar? „Ab einem Betrag von 25 Euro wehält der Spender vom Spendensammler eine Quittung“, erklärt der Direktor des Roten Kreuzes. Bei Spenden die via Banküberweisung gemacht werden würde automatisch eine Quittung ausgestellt.

Spenden kann man per Banküberweisung auf CCPL LU52 1111 0000 1111 0000 (Kommunikation Mois du Don 2016), via Bankkarten-Zahlung auf www.croix-rouge.lu oder via Telefon auf der Nummer 2755.

Dieses Geld kommt den 35 Abeitungen des Hilfsorganisation zugute, die Menschen in Not helfen. „Nur wenige Dienstleistungen werden ganz von Staat finanziert“, so Simonis. Viele Angebote des Roten Kreuzes seien defizitär, wie die „épiceries sociales“, die Ferienaktivitäten (300 Kinder können durch die Hilfe in Ferien fahren), die häusliche Pflege, die Blutspende, das Pflegezentrum in Colpach usw. Sie würden von der Organisation integral aus Eigenmitteln finanziert. Um diese Aktivitäten weiterführen zu können, müsse neben den „normalen“ Spenden, den Erbschaften und den Einnahmen durch die nationale Lotterie jedes Jahr weiteres Geld gesammelt werden. Das geschehe während des Spendenmonats. Jedes Jahr brauche man zwischen drei und fünf Millionen Euro, um das Überleben sämtlicher Dienstleistungen zu gewähren.

Gegen die Armut

Ein besonderes Augenmerk wird auf den Kampf gegen die Armut gelegt. Etwa 16 Prozent der Luxemburger Bevölkerung seien davon bedroht, so der stellvertretende Direktor des Roten Kreuzes Marc Crochet. Besonders Alleinerziehende und Alleinlebende würden oft in erhebliche finanzielle Nöte geraten. Durch die Spenden wäre man in der Lage diesen Menschen zu helfen. Letztes Jahr sei so eine zusätzliche „épicerie sociale“ in Steinfort eröffnet worden. Und in diesem Jahr habe schon ein solcher Laden in Remich seine Türen geöffnet. Dass ein Bedarf an solchen Gemischtwarenläden bestehe, würde man durch die Erhöhung der Besuche sehen (im Durchschnitt 33 Prozent). Die Zahl der Nutznießer sei sogar um 50 Prozent gestiegen, so Crochet.

Auch das zusammen mit Caritas kürzlich eröffnete Verteilungszentrum für Kleider an Flüchtlinge sei ein großer Erfolg, wurde am Montag betont. Zufrieden sei man auch mit der „Wanteraktioun“. Im Schnitt wurden jeden Tag 148 warme Mahlzeiten an Bedürftige verteilt.

Aber warum wurde die Kampagne 2016 nicht unter das Motto der Flüchtlinge gesetzt? Weil das meiste für die Flüchtlinge Geld im Ausland investiert wird oder Integrationsprojekten zugute kommt, erklärte Michel Simonis. Der „mois du don“ sei prioritär für nationale Projekte reserviert. Dies wolle aber nicht heißen, dass man seine Hilfe für die Flüchtlinge vernachlässige, so Simonis. Es werde vieles unternommen, um diesem Menschen unter die Arme zu greifen.

Zwischenmanschlicher Kontakt

In den kommenden Wochen werden also wieder über 2.000 Freiwillige das Land durchqueren und Spenden sammeln. Alleine in Luxemburg werden 250 „Sammler“ unterwegs sein. Man sei aber noch auf der Suche nach weiteren freiwilligen Spendensammlern, wurde betont.

Der zwischenmenschliche Kontakt sei bei den Sammelaktionen besonders wichtig, erörterte Michel Simonis. Bei den Besuchen werde geplaudert. Die Spender erhalten Informationen über das Rote Kreuz und seine Projekte und können ein Feedback abgeben. Schlechte Erfahrungen habe man keine gemacht, so einige „Spendensammler“. Einige Menschen seien etwas wortkarg, im Großen und Ganzen würde man aber freundlich empfangen. Neben Luxemburg werden nur noch in den Niederlanden solche „persönlichen“ Spendensammlungen durchgeführt, hieß es am Montag.

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