Dunkler Hut, Sonnenbrille, schräge Socken und tiefe Stimmen: Der mittlerweile 70-jährige Udo Lindenberg ist nicht aus Deutschlands Rock-Szene wegzudenken. Der ehemalige Eierlikör-Liebhaber ist durch kantige und humorvolle Songs aufgefallen. Aber auch durch seine oft deutlichen Statements. Er gehört etwa zu den positiven Stimmen während der Flüchtlingskrise.
Lindenberg ist aber kein rein deutsches Phänomen. Er begeistert über die Landesgrenzen hinweg. In der Schweiz, in Österreich – aber auch in Luxemburg hat der Rock-Kauz eine treue Fan-Gemeinschaft. Patrick Kolbusch ist einer von ihnen. Den meisten ist Kolbusch im Großherzogtum vor allem für sein soziales Engagement bekannt. Zuletzt hatte er sich für ein bedingungsloses Einkommen in Luxemburg eingesetzt (hier die Story).
Band machte Party
Kolbusch hatte Lindenberg vor Jahren zum ersten Mal in Hamburg live gesehen. „Meine Frau und ich dachten uns: Wenn wir uns seine Show ansehen, können wir auch bei ihm zuhause übernachten“, so Kolbusch gegenüber dem Tageblatt. Klingt unmöglich? Ist es aber nicht. Lindenberg wohnt seit mehr als 20 Jahren als Dauergast im Hotel Atlantic in Hamburg. Es ist zur Adresse des deutschen Rock´n Rolls geworden. Dem Mann mit dem Hut sei dank.
„Bereits damals hat ein Teil seiner Band vor und nach dem Konzert in der Bar Party gemacht“, erinnert sich der Luxemburger. Am Wochenende war es wieder so weit. Kolbusch sah sich Lindenbergs Show in Hamburg an. Allerdings war die Enttäuschung am Anfang groß: „Die Hotelbar wurde nach dem Konzert von Fans überflutet. Meine Frau und ich haben uns entschieden, direkt auf unser Zimmer zu gehen“.
Und dann kam Udo
Die beiden machten es sich am Sonntag in der Bar des Atlantic bequem, um sich das Spiel der deutschen Nationalmannschaft anzuschauen. Es sollte ein gemütlicher Abend werden. Nicht mehr. Nicht weniger. „Auf einmal spaziert Udo mit einem Teil seiner Band in die Bar“. Die Begeisterung hätte nicht größer sein können.
Kolbusch fasst sich ein Herz. Er will nach dem EM-Spiel, zu Lindenberg gehen. „Ich habe ihn gefragt, ob er ein Foto mit uns machen will. Kein Problem“, beschreibt Kolbusch. Lindenberg hat keine Allüren. Im Gegenteil. Er interessiert sich für seinen Gesprächspartner. „Von wo wir denn herkommen würden, hat er gefragt“. Antwort: Luxemburg.
„Udo. Next year Lux.“
„Er hat unsere Konzerthallen gelobt und meinte, er würde nächstes Jahr zu uns nach Luxemburg kommen.“ Lindenberg zückt den Stift und verewigt sich mit einem „Udogramm“ auf Kolbuschs Konzert-Ticket. Dort ist es auch deutlich zu lesen: „Udo. Next year Lux.“
Die Luxemburger freuen sich.
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