Ein Glam-Rocker erzählt

Ein Glam-Rocker erzählt
(Joerg Fischer)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Am Sonntag treten "The Sweet" in der Rockhal auf. Vorab konnte eine Korrespondentin des Tageblatt ein Interview mit Andy Scott, dem Originalgitarrist, Sänger und Songwriter der Glamrockband führen.

The Sweet, was für eine Kult-Band damals in den Siebzigern! Glam Rock pur mit allem, was dazugehört: lange Haare, glitzernde Kostüme, Plateau-Schuhe und feminines Make-up, gekoppelt mit lautem Gitarrenspiel, wilden Beats und hohen Stimmlagen. Am nächsten Sonntag spielen sie in der Rockhal.

The Sweet brachten richtige Rockhymnen hervor, die zu Nummer-eins-Hits in den englischen Charts wurden und international zu den Top 10 gehörten: „Fox On The Run“, „Teenage Rampage“, „Hell Raiser“, „Ballroom Blitz“ und „Love Is Like Oxygen“ sind einige ihrer größten Erfolge.
Da Sänger Brian Connolly 1997 an den Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum und Drummer Mick Tucker 2002 an Leukämie gestorben sind und Bassist Steve Priest in Amerika lebt, führt Gitarrist und Songwriter Andy Scott das Vermächtnis von Sweet weiter und tourt mit seiner Band. Am 23. Oktober wird eine Etappe seiner „Finale“-Tournee in der Rockhal sein. Wir haben ein Gespräch mit dem Musiker führen können.

Tageblatt: In den Siebzigerjahren, da war man knapp von Schwarz-Weiß- auf farbiges Fernsehen umgestiegen und man fiel nur sporadisch auf The-Sweet-Auftritte. Heutzutage kann man per Internet und auf YouTube die Band so richtig wiederentdecken, alles anschauen und nachlesen. Worin sehen Sie die positiven und die negativen Aspekte einer solchen Entwicklung?

Andy Scott: Wir kennen alle die negativen Seiten des Internets, aber das Gute daran ist, dass wir seit fünf Jahren alle Videos sammeln, die es gibt und sie an die neue Technologie anpassen, damit man alles in hoher Definition anschauen und genießen kann.
Es ist interessant und manchmal auch recht witzig. In Deutschland haben wir eine Gesellschaft, „The Official Sweet Channel“, die sich darum kümmert. Früher hätte man nie geglaubt, so etwas zu haben. Zu unseren Anfängen, da gab es noch keine Videos, geschweige denn einen Videoplayer zu Hause!
Wenn du glücklich genug warst, überhaupt „Top of the Pops“ in England sehen zu können, dann hattest du besser, keine Minute zu spät einzuschalten, denn vielleicht hattest du dann schon deine Lieblingsband verpasst. „Shit, missed it!“, konntest du dann nur noch sagen, denn „rewind“ gab es da nicht!

Gab es überhaupt musikalische Programme im Fernsehen?

Nein, ganz wenige, meistens „late night shows“. Ich erinnere mich, als ich Ende der Sechziger/Anfang Siebziger in verschiedenen Bands spielte, dass wir nach der Show schnell ins Büro des Club-Managers düsten, um dort die Sendung der BBC „The Old Grey Whistle Test“ anzusehen. Dort wurden interessante Bands vorgestellt, hauptsächlich aus Amerika, Steppenwolf beispielsweise.
Wir nahmen auch mal an Talent-Wettbewerben teil, die am Samstagnachmittag aufgenommen und eine Stunde später ausgestrahlt wurden.
Da wir dann aber unterwegs zu unserem Konzert am Abend waren, versuchten wir, dazwischen stehen zu bleiben und Pubs zu finden, die einen Fernseher hatten, damit wir uns sehen konnten.

Das gesamte Interview finden Sie in der morgigen Ausgabe des Tageblatt (19.10)