Donnerstag23. Oktober 2025

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Ein Dach für bislang 214 Menschen

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LUXEMBURG - 2009 mit dem Ziel gegründet, Menschen mit niedrigem Einkommen den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum zu ermöglichen, soll die „Agence immobilière sociale“ nun eine gesetzliche Basis bekommen.

Bislang konnte die „Agence immobilière sociale“ Wohnungen an insgesamt 214 Menschen vermitteln. Die AIS ist ein Dienst der Stiftung für den Zugang zu Wohnraum („Fondation pour l’accès au logement“), welche ihrerseits eine auf der Grundlage einer Konvention vom Familienministerium und vom Ministerium für Wohnungsbau finanzierte gemeinnützige Einrichtung ist.

Wohnen und Armut: Zahlen

o 53.000 Mieter leben unter der Armutsrisiko-Grenze.

o 7 Prozent der Haushalte bekommen einen ermäßigten Mietpreis.

o 22 Prozent der Kinder zwischen 0 und 17 Jahren leben unter schlechten Wohnbedingungen

Als Instrument im Kampf gegen die wohnraumbedingte soziale Ausgrenzung ist die AIS der Vermittler zwischen Mietern und Eigentümern. Sie versucht, angemessenen und an die Zusammensetzung der jeweiligen Haushalte angepassten Wohnraum zu finden und Personen mit geringem Einkommen, die mit Wohnproblemen zu kämpfen haben, zur Verfügung zu stellen. Um kostengünstigen Wohnraum anbieten zu können, bietet die AIS den Eigentümern als Gegenleistung interessante Garantien.

Gesetzliche Grundlage

Wie die zuständigen Minister Marie-Josée Jacobs (Familie) und Marco Schank (Wohnungsbau) nun in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des DP-Abgeordneten André Bauler schreiben, soll die AIS bald eine gesetzliche Basis erhalten und auf diesem Weg aufgewertet und so zu einer festen Einrichtung werden. Dieses Vorhaben sei Teil des von der Regierung vorgelegten Maßnahmenpakets zur Bekämpfung der Wohnungsnot.

Was die Entwicklung der Agentur anbelangt, die 2009 mit drei eigenen Wohnungen und drei angemieteten Wohnungen ihre Arbeit aufnahm, erklären die beiden Minister, dass die AIS bis Mai dieses Jahres einen Immobilienpark von insgesamt 68 Wohnungen schaffen konnte. Bis Jahresende erwarten die Verantwortlichen einen Ausbau auf rund 100 Wohnungen. Aktuell umfasst das Wohnungsangebot der AIS zehn Einfamilienhäuser, 51 Wohnungen und 17 Einzimmerappartements („Studios“). In zehn Fällen seien die Wohnungen bereits in der zweiten Generation vermietet, da es den Erstbewohnern gelungen sei, eine Wohnung auf dem „normalen“ Markt zu finden, so die Minister weiter.

500 Wohnungen

Das administrative Personal der AIS besteht derzeit aus einem Sozialarbeiter sowie zwei Handwerkern. Deren Hauptaufgabe besteht darin, nach passenden Wohnungen Ausschau zu halten, im Dreimonatsrhythmus zu überprüfen, ob die Mieter auch weiterhin die Mietbedingungen erfüllen, sowie die Instandhaltung der verschiedenen Objekte zu überwachen. Auch weisen die zuständigen Minister in ihrer Antwort darauf hin, dass dies keine isolierte, sondern vielmehr eine komplementäre Maßnahme zu den bereits existierenden sein soll.

Mittelfristig soll die „Agence immobilière sociale“ rund 500 Wohnungen verwalten. Die entsprechende Entwicklung soll in Partnerschaft mit den Sozialämtern auf lokaler und regionaler Ebene geschehen. Denn Letztere, so die Minister, müssten auf ein ausreichendes Wohnungsangebot zurückgreifen können, um die betreuten Personen unterzubringen. Durch diese Komplementarität werde verhindert, dass sich die Arbeiten beider Einrichtungen überlappen.