Donnerstag30. Oktober 2025

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„Egal ob rechts oder links der Schiene“

„Egal ob rechts oder links der Schiene“
(Tageblatt-Archiv)

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Der Bürgermeister der Stadt Luxemburg, Xavier Bettel will das leidige Thema Fixerstuff auf geordnete Bahnen bringen. Aber wo steht das Projekt momentan?

Gilles Rod, Direktor des CNDS, die die „Fixerstuff“ betreibt, zeigt sich zufrieden mit dem Umzug in die neuen Container der Route de Thionville. Das neue Tox-In wurde etwas weiter weg von der Straße in Richtung Pénétrante du Sud hin, aufgebaut.

Die neue Struktur, ebenfalls provisorisch, ist größer und sicherer, allerdings nicht, weil dort mehr Leute verkehren, sondern weil die alten Container zu klein waren. So können die Drogenabhängige einfacher betreut und die Sozialarbeiter unter besseren Bedingungen arbeiten, so Gilles Rod, Direktor vom „Comité national de la défense sociale“ (CNDS), gegenüber Tageblatt.lu.

Priorität

Nun will Xavier Bettel, Bürgermeister der Stadt Luxemburg, den Umzug in feste Strukturen in der Rue d’Alsace, vorantreiben. Denn die Gemeinde hält nach wie vor an dem Gelände gegenüber vom Firmensitz von Paul Wurth fest, will aber nicht warten, bis der allgemeine Bebauungsplan überarbeitet worden ist, was zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen könnte. Stattdessen will man jenes Grundstück in der Rue d’Alsace umklassieren. Das Dossier wurde jetzt zur Priorität erklärt.

Das Unternehmen Paul Wurth hatte sich bislang erfolgreich gegen den neuen Nachbarn gewehrt. Das Verwaltungsgericht hatte nämlich dem Bauvorhaben der Stadt, eine dauerhafte Einrichtung in der Rue d’Alsace aufzuziehen, eine Abfuhr erteilt. Nun soll das Grundstück umklassiert werden.

Zufrieden

Rod zeigte sich gegenüber Tageblatt.lu äußerst zufrieden über die neuen (provisorischen) Container in der Route de Thionville: „Sie entsprechen dem, was wir brauchen. Hauptsache, wir können arbeiten. Es ist uns egal wo das Tox-In steht. Egal ob rechts oder links von der Schiene oder gar drüber oder drunter, wir haben keine Präferenz für den Standort. Wir unterliegen den Entscheidungen unserer Geldgeber, nämlich der Stadt Luxemburg und dem Gesundheitsministerium. Uns geht es darum, dort wo Menschen Hilfe brauchen, einen Standort zu haben. Wichtig ist nur, in der Nähe des Bahnhofsviertels ‚Quartier Gare‘ zu sein. Eine Einrichtung auf Limpertsberg oder Kirchberg ergäbe keinen Sinn.“

Das Tox-In, auch „Fixerstuff“ genannt, erhielt zwei Millionen Euro Zuschüsse vom Gesundheitsministerium. Die neuen Container wurden von der Stadt Luxemburg finanziert.

Das Tox-In besteht aus drei Einheiten, so Rod: Tagesfoyer, Drogenkonsum-Raum und Nachtfoyer. Letzteres kann bis zu 42 Bedürftigen einen Schlafplatz bereitstellen. Im Drogenkonsum-Raum sind 7 bis 8 Plätze vorgesehen, an denen die Süchtigen unter Aufsicht Drogen einnehmen können. Neu ist ein dort abgetrennter Raum, der mit einem Entlüftungssystem versehen ist, und das Inhalieren von Kokain und Heroin ermöglicht. Bisher konnte diese Art der Zunahme nur versteckt im Freien erfolgen.