Direktorenteam statt Inspektor

Direktorenteam statt Inspektor
(Jgarroy)

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Der Bildungsminister Claude Meisch will den Inspektorposten durch eine mehrköpfige „équipe de direction“ ersetzen.

„Die Organisation des Inspektorats hat seinen Ursprung in einem Gesetz aus dem Jahr 1912. Seit dem hat sich der Aufgabenbereich der Inspektoren deutlich verändert. Dem wird nun Rechnung getragen“, so der Bildungsminister Claude Meisch bezüglich der Abschaffung des Inspektorenpostens mitsamt seinen 20 Bezirken.
Zukünftig wird es 15 regionale Direktionen geben, mit jeweils einem Direktor und zwei bis vier beigeordneten Direktoren.

Masterabschluss

Wer den neugeschaffenen Posten des Direktors bekleiden will, muss einen Masterabschluss besitzen. Dieser Abschluss muss einen Bezug zum Schulwesen haben (beispielsweise ein Master in Sonderpädagogik). Für die Posten des beigeordneten Direktors genügt ein Bachelorabschluss.
Die meisten der bisherigen 23 Inspektoren werden wohl einen Posten in den neuen „équipes de direction“ übernehmen. Da es allerdings mehr Inspektoren als neue Direktorenposten gibt, könnte das „Observatoire de la qualité scolaire“ eine Alternative für verschiedene Inspektoren sein.

„guichet unique“

Ziel dieser Reform sei es, die Schulentwicklung zu fördern und eine enge Bindung der neuen Direktoren mit den Eltern und den Lehrern zu schaffen. Die regionalen Direktionen sollen zudem als eine Art bzw. als Ansprechpartner für Schüler, Eltern, Erzieher und Lehrer dienen. Die 15 „équipes de direction“ erhalten zwar keine Kompetenzerweiterungen (die Hauptaufgaben bleiben weiterhin die administrative Verwaltung der Schulen, die Kontrolle der pädagogischen Arbeit der Lehrer und die Aufsicht des Verhältnisses zwischen den Lehrern und den Kindern beziehungsweise den Eltern) sollen ihre Aufgaben jedoch durch die mit der Reform einhergehende Personalaufstockung besser verrichten können.

Auf Bedürfnisse der Region eingehen

Im Idealfall soll die „équipe de direction“ auf die Bedürfnisse ihrer Region eingehen und die Umsetzung der Lernvorgaben des Bildungsministeriums an die regionalen Begebenheiten anpassen. Letzteres wird allerdings in Zusammenarbeit mit den basisdemokratisch gewählten Schulkomitees geschehen. Des Weiteren wird sich ein beigeordneter Direktor pro Region mit Kindern mit „besonderen Bedürfnissen“ beschäftigen. Wann die Reform umgesetzt wird ist noch unklar. Die nächste Schulrentrée kommt jedoch wohl noch zu früh. Der Bildungsminister Claude Meisch unterstreicht allerdings, dass die Einführung der „équipes de direction“ nicht an den Beginn eines Schuljahres gekoppelt sein muss.