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"Online First" lautet das Motto künftig auch bei der traditionsreichen Wirtschaftszeitung "Financial Times". Die Inhalte der 600 "FT"-Journalisten sollen nun zuerst ins Internet, dann erst auf Papier.

Bei der traditionsreichen britischen Wirtschaftszeitung «Financial Times» soll das Online-Geschäft künftig wichtiger werden als die gedruckte Ausgabe. Chefredakteur Lionel Barber kündigte den Wandel in einer internen E-Mail an, die der „Guardian“ am Montagabend veröffentlichte. „Wir müssen sicherstellen, dass wir erst eine digitale Plattform bedienen und dann die Zeitung“, schrieb Barber danach. Mit dem Strategiewechsel geht diesen Angaben zufolge auch ein Stellenabbau einher.

Unter dem Strich sollen 25 Stellen wegfallen, nachdem 10 neue Jobs im digitalen Bereich geschaffen werden, hieß es. Die „FT“ mit Sitz in London beschäftigt nach bisherigen Informationen rund 600 Journalisten.

Kosten drücken

Barber will der E-Mail zufolge die Kosten der Zeitungsproduktion drücken. Mehr Ressourcen sollen in den Tag verlagert werden, um die Online-Ausgabe zu füllen. „Wir müssen überdenken, wie wir unsere Inhalte veröffentlichen, wann und in welcher Form, egal ob es um gewöhnliche Nachrichten, Blogs, Video oder Soziale Medien geht“, schrieb Barber in der vom „Guardian“ veröffentlichten Mail.

Der Mutterkonzern Pearson stehe hinter dem im ersten Quartal geplanten Umbau und werde ihn auch finanziell unterstützen, betonte der Chefredakteur. Zuletzt war immer wieder über einen möglichen Verkauf des Wirtschaftsblatts mit den lachsfarbenen Seiten spekuliert worden.

Die bisherige Pearson-Chefin Marjorie Scardino hatte einst erklärt, die „FT“ könne nur über ihre Leiche verkauft werden. Der neue Konzernlenker John Fallon machte seine Karriere im Bildungsverlags-Bereich und hat laut Medienberichten nicht die Affinität seiner Vorgängerin zum Print-Geschäft. Die „Financial Times“ arbeitete zuletzt nach Schätzungen von Branchenbeobachtern mit Verlust.