Differdingen ohne Bürgermeister

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DIFFERDINGEN - Der DP-Kandidat auf das Bürgermeisteramt in Differdingen, John Hoffmann, hat die Mehrheit im Gemeinderat verpasst.

Eklat im Differdinger Gemeinderat. John Hoffmann (DP), der das Bürgermeisteramt übernehmen sollte, bekam während der Gemeinderatssitzung am Mittwoch nicht die geforderte Mehrheit. Nach dem Wechsel von Claude Meisch in die Regierung war das Bürgermeisteramt vakant geworden.

John Hoffmann verpasste die Mehrheit.

Gegen Hoffmann stimmten neun Räte, für ihn acht. Marcel Meisch, der als Schöffe vorgesehen war, verpasste ebenfalls die erforderliche Mehrheit. Er vereinte nur 7 Ja-Stimmen. Gegen ihn waren 10. Auch Pascal Bürger verpasste mit 9 Nein- gegen 8 Ja-Stimmen den Einzug in den Schöffenrat.

Interimsbürgermeister ist Roberto Traversini (déi gréng). Die Abstimmung fand in geheimer Sitzung statt.

Damit ist die Stadt Differdingen seit Mittwoch nicht nur ohne Bürgermeister, sondern auch ohne Schöffenrat. Wie das Tageblatt in seinen Ausgaben vom 7. und 8 September bereits berichtet hatten, hatte man ein solches Abstimmungsergebnis nicht unbedingt erwarten können, doch irgendwie hatte es sich ob der internen Ereignisse angedeutet. Besonders nachdem der populäre Schöffe Jean Lorgé auf eine seltsame Art und Weise demissioniert wurde und Carlo Bernard, der bei den jüngsten Wahlen hinter Claude Meisch gewählt wurde, für einen Schöffenratsposten ausgemustert wurde. Benard blieb übrigens der Sitzung am Mitwtoch fern, weil er angeblich im Urlaub weilte

Ein weiterer herber Schlag versetzte Michel Braquet der DP. Er kündigte seinen Rücktritt an, aus persönlichen Gründen. Braquet hatte 2012 die Seiten gewechselt, als er die LSAP verließ, um zur DP zu gehen. Sein Sitz wird jedoch an die LSAP gehen.

Sitz fällt an die LSAP zurück

Laut Wahlgesetz fallen die beim Urnengang gewonnenen Sitze der betreffenden Partei zu. Das heißt, die DP kann Braquets Mandat nicht beanspruchen. Die LSAP kommt dabei erneut auf 4 Sitze. Die DP als stärkte Fraktion hat folglich 7 Mandate, déi gréng 3, die CSV 3 und die KPL und déi Lénk jeweils ein Mandat.

Noch kann sich die blau-grüne Koalition zusammenraufen. Die Abstimmungsniederlage war unter anderem auf die Abwesenheit von DP-Ratmitglied Carlo Bernard zurückzuführen. Der blau-grüne Schöffenrat käme bei einer erneuten Abstimmung auf 10 von 19 Stimmen. Vorausgesetzt alle Mehrheitsräte unterstützen die blaugrünen Vorschläge. Bei der Abstimmung über Marcel Meisch hatte auch ein Mitglied von „déi gréng“ gegen den Vater des alten Bürgermeisters Claude Meisch gestimmt. Gegen Meisch hatten die Oppositionspolitiker sowie Braquet und Georges Liesch (déi gréng).

Bereits kurz nach der Abstimmung am Mittwoch demonstrierten die Oppositionsvertreter der LSAP und der CSV ihre Bereitschaft, eine neue Mehrheit im Gemeinderat zu bilden. Zusammen mit déi gréng, versteht sich. Zusammen kämen die drei Parteien auf zehn Sitze. déi gréng wollten sich bereits am Abend zu Beratungen treffen.