Die Spur führt ins Ausland

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(Jgarroy)

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Im Zusammenhang mit dem Bombenalarm in der City Concorde, wie auch bei den vorherigen Falschmeldungen, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Der Anruf kam angeblich aus dem Ausland.

Die Einkaufsmeile City Concorde in Bartringen erhielt am Donnerstagmorgen gegen 9.00 Uhr eine Bombendrohung. Die Geschäftsleitung entschied sich daraufhin, das gesamte Gebäude zu evakuieren. Um 10.30 Uhr sollte jedoch im City Concorde die Grundsteinlegung für einen neuen Anbau stattfinden. Dieser Termin wurde nun „aus technischen Gründen“ abgesagt. Die Polizei wurde verständigt.

Ein Sicherheitsperimeter wurde eingerichtet. Es umfasste das Gebäude und den Parkplatz, erklärte der Polizeisprecher dem Tageblatt. Es waren Polizeieinheiten aus Capellen und der Hauptstadt vor Ort, hieß es. Beim Eintreffen der ersten Streifen wurde eine Analyse der Gefahrenlage durchgeführt. Aufgrund dieser Informationen wird dann unter anderem entschieden, ob der Minenräumdienst der Polizei oder der Armee angefordert wird, wie groß der Sicherheitsperimeter sein wird, ob Minensuchhunde zum Einsatz kommen sollen usw. Im Fall der City Concorde waren laut Polizeisprecher weder Hunde noch der Minenräumdienst notwendig. Die Beamten durchsuchten das ganze Einkaufszentrum – Gang für Gang, Raum für Raum – und hielten Ausschau nach verdächtigen Objekten. Gefunden wurde aber nichts. So wurde gegen 11.30 Uhr der Alarm wieder aufgehoben. Das Personal und die Kunden durften wieder in die Einkaufsgalerie.

Nicht der erste Fall

Die Polizei musste sich schon in den letzten Wochen mit mehreren Bombenalarmen beschäftigen. Am Montag war das Drogenhilfezentrum Abrigado in Bonneweg wegen einer Bombendrohung evakuiert worden. Es wurde nichts gefunden.
Der Täter wurde aber gefasst. Vor einer Woche ging ein ähnlicher Anruf beim Baumarkt Globus in Bettemburg ein. Auch hier fanden die Ermittler nichts. Der Anrufer ist noch unbekannt. Für große Aufregung sorgte die Bombendrohung vom 21. März auf dem Kirchberg, als der Kinokomplex Utopolis und das Einkaufszentrum Auchan evakuiert werden mussten. Aber auch hier handelte es sich um einen falschen Alarm.

Falsche Bombenalarme werden von der Justiz streng bestraft. Die Verantwortlichen werden durch hohe Geld- (300 bis 3.000 Euro) und Gefängnisstrafen zwischen acht Tagen und fünf Jahren sanktioniert. Dazu kommen in der Regel Schadensersatzforderungen von betroffenen Einrichtungen oder Unternehmen. Wenn der Fehlalarm einen öffentlichen Betrieb lahmlegt, erhöhen sich die Mindeststrafen auf 500 Euro Geldstrafe und drei Monate Haft.

Aus dem Ausland

Die Anrufe bei Auchan und City Concorde sollen aus dem Ausland gekommen sein. Das sagte der Polizeiminister am Donnerstag gegenüber RTL. Die luxemburgische Polizei hat dann auch Ermittlungen gestartet, um den mutmaßlichen Täter zu finden. Die Suche gestalte sich aber nicht ganz einfach, wurde betont. Denn ehe man eine Rufrückverfolgung ins Ausland durchführen könne, müssten eine ganze Reihe Formalitäten erledigt werden.

In die Untersuchungen werden dann ebenfalls die Justiz und die Polizeibehörden des betreffenden Landes eingeschaltet. Die Staatsanwaltschaft kann die Polizei mit Ermittlungen beauftragen und Daten von zum Beispiel den Telefonnetzbetreibern anfordern. Diese werden dann entweder direkt ausgewertet und das Resultat den Luxemburger Behörden zugestellt oder die Informationen werden an die zuständigen Stellen hierzulande weitergeleitet.

Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden der zwei Ländern funktioniert laut Justizsprecherin via sogenannte „Commissions rogatoires internationales“ (CRI). Dabei handelt es sich um eine internationale Rechtshilfe, die in Verträgen festgehalten ist. Sie umfasst unter anderem die Befragung von Zeugen, die Beschaffung und Herausgabe von Beweismitteln oder die Auslieferung von mutmaßlichen Tätern.