In Polen hat das Titelblatt eines rechtsgerichteten Wochenmagazins mit der Schlagzeile „Die islamische Vergewaltigung Europas“ einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Seit Donnerstag wird in den sozialen Medien heftige Kritik geübt. Im Kurzbotschaftendienst Twitter fühlte sich ein Nutzer an ein Propagandaplakat der italienischen Faschisten aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert, mit dem Afrikaner diffamiert wurden.
" class="infobox_img" />Die erste Seite der neuen Ausgabe der Wochenzeitung W Sieci. Übersetzt heißt der Titel Die islamische Vergewaltigung Europas
Die Titelseite des Magazins „w Sieci“ zeigt eine in eine EU-Fahne eingewickelte schreiende blonde Frau mit blauen Augen, die von Männern mit behaarten Armen begrapscht und festgehalten wird. Dem Magazin zufolge bezieht sich der Titel auf die Vorfälle in der Kölner Silvesternacht, als Gruppen von Männern – unter ihnen Nordafrikaner und Araber – Frauen sexuell angriffen und beraubten.
Kaczynski-Unterstützer
Das Magazin unterstützt die Regierung der rechtskonservativen und euroskeptischen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski. Der Scharfmacher hinter der jetzigen Regierungschefin Beata Szydlo hatte vor der Parlamentswahl im vergangenen Oktober mit drastischen Äußerungen über Flüchtlinge für Wirbel gesorgt.
Die Flüchtlinge schleppten gefährliche Krankheiten ein, sie brächten „Cholera auf die griechischen Inseln, die Ruhr nach Wien, verschiedenartige Parasiten“, sagte Kaczynski seinerzeit unter anderem. Kritiker fühlten sich durch die Wahlkampfparolen an die Nazizeit erinnert.
Im Kurznachrichtendienst Twitter sind die Reaktionen entsprechend. Sie reichen von Spott über das polnische Blatt bis hin zu Empörung.
We should all thank @Tygodnik_Sieci for promoting Poland pic.twitter.com/dNavcJEZqa
— Exen (@Exen) 18. Februar 2016
Dear @Tygodnik_Sieci , were you inspired by Nazi and Fascist posters? pic.twitter.com/d2AbAejB21
— Alessio Fratticcioli (@fratticcioli) 17. Februar 2016
De Maart
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