Donnerstag13. November 2025

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Die Berufe der „Anderen“ kennen lernen

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LUXEMBURG – Am Donnerstag fand in Europa der „Girls‘ day – boys‘ day“ statt. Auch in Luxemburg hatten Mädchen und Jungen die Möglichkeit, typische Berufe des anderen Geschlechtes zu entdecken.

Zahlreiche Firmen, Verwaltungen, Ämter sowie Forschungs- und Entwicklungsinstitute nehmen jedes Jahr an dem Aktionstag teil und öffnen ihre Türen für die Jugendliche. In diesem Jahr waren es mehr als 60 Unternehmen aus den verschiedensten Aktivitätsbereichen (Gemeinden, Industrie, Einzelhandel, Pflegedienste, Transportunternehmen, Schulen …), die am „Girls‘ day – boys‘ day“ teilnahmen.

Mädchen und Jungen sollen anlässlich des „Girls‘ day – boys‘ day“ untypische Berufe für ihr Geschlecht kennen- und lieben lernen. Auf diese Weise sollen Vorurteile abgebaut werden und die Berufswahl der jungen Leute vereinfacht werden. Mädchen können zum Beispiel an diesem Tag Bagger fahren, Ingenieuren über die Schulter schauen, Einblicke in das Leben der Soldaten erhalten, verschiedene technischen Handwerke kennenlernen usw. Vor allem in technischen und handwerklichen Berufen sei das weibliche Geschlecht noch unterrepräsentiert, heißt es. Jungen hingegen erhalten Einblicke in “typische“ Frauenberufe, wie die Krankenpfleger, das Lehramt, die Friseur-Kunst, der Dienstleistungsbereich, der Einzelwarenhandel usw.

Steigender Erfolg

Der Aktionstag wird mit der finanziellen Unterstützung des Erziehungsministeriums und in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der CPOS aus den Sekundarschulen durchgeführt. Anfang des Jahres waren Briefe an Firmen, Ämter und Gemeinden verschickt worden, in denen sie aufgefordert wurden, sich an der Initiative zu beteiligen. Letztes Jahr gingen insgesamt 757 Angebote für Mädchen und 436 Angebote für Jungen ein. 2010 nahmen mehr als 900 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren am „Girls’ day-boys’ day“ teil. Dieses Jahr standen wieder ungefähr in 130 Betrieben etwa 900 Plätze zur Verfügung der Jugendlichen, im Alter zwischen 12 und 20 Jahren. Mehr als 700 Jugendliche meldeten sich in den Unternehmen.

Der „Girls‘ day“ ist die europäische Version der in den 90er Jahren in den USA ins Leben gerufene Aktion „Take our daughters to work-day“ (nehmt unsere Töchter einen Tag mit zu eurer Arbeit). Jeden vierten Donnerstag im April lernen die Mädchen in den USA auf diese Weise den Arbeitsplatz ihrer Eltern kennen. Auch in den USA hat die Aktion als Ziel,Jugendliche mit a-typischen Berufen in Kontakt zu bringen.

Pionier-Land Deutschland

2001 wurde der erste „Girls‘ day“ in Deutschland organisiert. Andere Länder folgten 2002 dem deutschen Beispiel, wie Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, die Niederlande, Luxemburg …

2006 wurde der „Boys‘ day“ ins Leben gerufen. Um die Gleichstellung der Geschlechter zu wahren, heißt es. Die erste Stadt, die auch Jungen einlud, am Aktionstag teilzunehmen war Esch-sur-Alzette. Von 2002 bis 2010 wurde der „Girls’ Day-Boys’ Day“ vom Cid-femmes (Centre d’informantion et de documentation des femmes) veranstaltet. 2011 hat sich das Cid-femmes jedoch aus der Organisation des Aktionstages zurückgezogen, um sich anderen Herausforderungen zu widmen. Organisatoren sind derzeit mehrere Ministerien (Arbeit, Gleichstellung, Schule).