Der Türkei-Deal nimmt seinen Lauf

Der Türkei-Deal nimmt seinen Lauf
(AFP/Aris Messinis)

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Griechenland hat weitere Flüchtlinge zurück in die Türkei geschickt.

Eine Fähre mit 45 Pakistanern habe dazu am Freitagmorgen die griechische Insel Lesbos verlassen, berichtete das Staatsfernsehen. Es ist das zweite Mal, dass Flüchtlinge aus Griechenland im Rahmen des umstrittenen Abkommens zwischen der EU und der Türkei aus Griechenland abgeschoben werden. Ein weiteres Boot sollte später am Vormittag folgen. Am Montag war das erste Boot mit 202 Migranten in der Türkei angekommen.

Die Abschiebung ist ein zentraler Bestandteil des EU-Türkei-Abkommens. Dieses sieht vor, alle seit dem 20. März in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge, die dort kein Asyl beantragen, in die Türkei zurückzuschicken. Im Gegenzug will die EU für jeden abgeschobenen Syrer einen syrischen Flüchtling aus der Türkei aufnehmen.

Kritisierte Bedingungen

Unterdessen kritisierte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Bedingungen, unter denen Flüchtlinge auf den griechischen Inseln Lesbos und Chios untergebracht sind, als „entsetzlich“. Sie hätten keinen Zugang zu Rechtshilfe und könnten kaum auf Unterstützung hoffen, sagte Amnesty-Vizedirektorin für Europa, Gauri van Gulik. „Die Angst und Verzweiflung sind greifbar.“ Medizinische Hilfe sei kaum vorhanden.