Mittwoch22. Oktober 2025

Demaart De Maart

Der ACL führt Umwelt-Taxis ein

Der ACL  führt Umwelt-Taxis ein

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

LUXEMBURG – Der Automobile Club Luxembourg (ACL) hat am Freitag die Einführung eines Taxi-Service für seine etwa 170.000 Mitglieder angekündigt.

Frank Schmit, Verantwortlicher beim ACL für die Mitglieder, erklärte gegenüber Tageblatt.lu, dass man die angespannte Lage auf dem luxemburgischen Taxi-Markt schon seit 2007 beobachte. Alle Lösungsvorschläge, um die Taxis billiger und umweltfreundlicher zu machen, seien jedoch gescheitert. Deshalb hätten die Verantwortlichen der Vereinigung sich entschieden, einen eigenen Beitrag für „sozialere“ Taxipreise zu leisten, indem sie einen Taxi-Service für ihre Mitglieder einführen.

Die Vorbereitungen für dieses Projekt laufen schon seit ein paar Jahren, so Schmit weiter. Man wolle kein neues Taxi-Unternehmen gründen, sondern lediglich den Mitgliedern des ACL ab April ermöglichen, sich von A nach B zu bewegen, „ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen“. Ab Juli soll das neue System auf Volltouren laufen.

Bis zu 60 Wagen

Geplant ist der Kauf von 60 umweltfreundlichen Autos. Fünf Yellow Cabs wird der ACL selbst betreiben. Der Rest könnte von unabhängigen Taxiunternehmern genutzt werden. Deshalb richtet der ACL den Appell an alle Taxi-Unternehmen, bei seinem Projekt mitzumachen. Die Vereinigung will sich um die Wartung der Wagen kümmern, das Call-Center und die iphone-App verwalten sowie Sicherheits- und Sprachkurse für die Taxifahrer organisieren.

Die Preise der ACL-Taxis sollen „sozial“ sein. Für eine Fahrt bei Tage wird 25 Euro die Stunde verrechnet. Eine Nachtfahrt kostet 45 Euro die Stunde.

Anruf genügt

Das System ist einfach. ACL-Mitglieder setzen sich via eine spezielle App auf den Mobiltelefon, mit dem Call-Center des ACL in Verbindung. Dort wird dann der Anruf zurückverfolgt und das Yellow Cab an den Ort geschickt, wo der Anrufer sich befindet. Das System stellt keine Probleme dar, was den Datenschutz anbelangt, erklärt Frank Schmit, da die via Handy gesendeten Informationen nicht gespeichert würden. Oder man wählt den klassischen Weg und bestellt telefonisch sein Taxi. In einer ersten Phase seien jedoch keine Reisen über die Grenzen vorgesehen, wurde am Freitag betont.

Der ACL hat am Freitag eine Online-Unterschriftensammlung auf der Internet-Seite http://yellowcab.lu/ frei geschaltet. Ziel der Petition sei es, den politischen Verantwortlichen zu zeigen, dass die vom ACL vorgeschlagene Lösung bei der Bevölkerung breite Zustimmung findet. Es ginge nämlich nicht nur um die Taxis in der Hauptstadt. Eine nationale Lösung müsse her, betonte Schmit.

Lösung am 16. April?

Am Freitag trafen sich Vertreter des Taxifahrer-Verbandes mit dem hauptstädtischen Bürgermeister, Xavier Bettel, um eine Lösung für die Taxiproblematik zu suchen. ACL-Direktor, Daniel Tesch stellte während des Treffens das neue Konzept vor. Auch wenn einige Unternehmen Kritik geäußert hätten, zum Beispiel was die Konformität zu bestehenden Gesetzen betrifft, sei der ACL-Vorschlag allgemein begrüßt worden, so Schmit.

Die Verhandlungsparteien beschlossen am Freitag, ein Komitee zu bilden, wo jeweils zwei Vertreter des Taxifahrer-Verbandes und der Gemeinde zusammen eine Lösung für die hohen Taxispreise ausarbeiten sollen. Erste Resultate der Gespräche sollen am 16. April öffentlich gemacht werden.