Demonstrationen gegen soziale Ungerechtigkeit

Demonstrationen gegen soziale Ungerechtigkeit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mehrere tausend Menschen haben am Samstagabend in Israel gegen die hohen Lebenshaltungskosten und soziale Ungerechtigkeit demonstriert.

In Israel haben am Samstagabend mehrere tausend Menschen gegen die hohen Lebenshaltungskosten und soziale Ungerechtigkeit demonstriert. In Tel Aviv, Hochburg der Protestbewegung im Jahr 2011, gingen nach Medienberichten 10.000 Demonstranten auf die Straße, in Jerusalem, Haifa, Modiin, Rischon LetZion und Aschdod jeweils mehrere hundert. Auf Plakaten war zu lesen: „Nehmt das Geld von den Milliardären, nicht von uns“.

Die Proteste richteten sich vor allem gegen die von Finanzminister Jair Lapid geplanten Erhöhungen der Einkommen- und Mehrwertsteuer, die er am Montag vorstellen will. Der Finanzminister hat außerdem Einschnitte bei Sozialausgaben und Gehältern im öffentlichen Dienst angekündigt. Der Populist Lapid war mit seiner säkular-liberalen Jesch Atid (Zukunftspartei) bei der Parlamentswahl im Januar als zweitstärkste Kraft hervorgegangen. Er hatte sich im Wahlkampf als Verteidiger der israelischen Mittelschicht und der sozialen Gerechtigkeit präsentiert. Viele Israelis werfen ihm nach seinem im März geschlossenen Bündnis mit dem rechtskonservativen Likud-Block von Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie der Rechtsaußenpartei Unser Haus Israel und dem ultrarechten Jüdischen Heim Verrat vor.

In Ramat Gan bei Tel Aviv demonstrierten 300 Menschen vor dem Haus des Likud-Politikers und Energieministers Silvan Schalom. Sie protestierten gegen sein Projekt, die vor Israels Küste entdeckten Erdgasressourcen zu exportieren, statt die Preise für israelische Verbraucher zu senken. Mit den Demonstrationen wollten die Veranstalter die Protestbewegung vom Sommer 2011 wiederbeleben, als über Wochen hunderttausende Israelis unter anderem gegen steigende Mietpreise auf die Straße gegangen waren.