Am 15. März 2011 begannen die Demonstrationen in der Hauptstadt Damaskus. Das Regime ging damals mit Gewalt gegen die Proteste vor. Mittlerweile sind in dem Bürgerkrieg nach UN-Angaben mindestens 250 000 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als elf Millionen Syrer wurden vertrieben. Friedensgespräche sollen den Weg zu einer politischen Lösung für den blutigen Konflikt ebnen.
" class="infobox_img" />Die Friedensgespräche
Die neue Runde der Friedensgespräche für Syrien hat der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura mit einem Appell an die Ernsthaftigkeit eingeläutet. Die Verhandlungen seien der „Moment der Wahrheit“, sagte de Mistura am Montag in Genf. Ein erstes Gespräch zwischen dem UN-Vermittler und der syrischen Regierungsdelegation bezeichnete deren Leiter Baschar Dschaafari als „positiv und konstruktiv“. Russland will jedwede Lösung unterstützen, die Regierung und Opposition aushandeln.
Auch Föderalismus sei eine mögliche Option, falls das syrische Volk dies wolle, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag nach einem Treffen mit seinem tunesischen Amtskollegen. Allerdings sind die Konfliktparteien tief gespalten darüber, wie die Zukunft von Assad aussehen soll.
Der Überblick in Daten
15. März 2011: Im Zuge des Arabischen Frühlings gibt in Syrien Proteste in nie gekanntem Ausmaß. Gut eine Woche später schlagen die syrischen Sicherheitskräfte Proteste in Damaskus und Daraa blutig nieder.
17. Juli 2012: Moderate Rebellen der Freien Syrischen Armee erklären, dass eine Schlacht um die Hauptstadt Damaskus begonnen hat.
30. April 2013: Der Chef der mächtigen libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah, Hassan Nasrallah, räumt ein, dass seine Truppen in Syrien auf Seiten Assads kämpfen.
21. August 2013: Bei Chemiewaffenangriffen in Rebellenhochburgen nahe Damaskus sterben hunderte Menschen.
14. Januar 2014: Die Dschihadistenmiliz IS erobert Raka. Ein halbes Jahr später, am 29. Juni, ruft der IS ein „Kalifat“ in Teilen Syriens und des Iraks aus. Das bringt die USA und arabische Verbündete dazu, ab Ende September mit Luftangriffen auf den IS in den Konflikt einzugreifen.
30. September 2015: Russland greift auf Seiten der Assad-Regierung militärisch in den Konflikt ein. Seine Luftangriffe in Syrien richten sich nach eigenen Angaben gegen Terroristen wie etwa IS-Kämpfer. Moskau wird aber vorgeworfen, durchaus auch gemäßigte Rebellen zu beschießen.
27. Februar 2016: Erstmals tritt eine umfassende Waffenruhe in Syrien in Kraft. Ausgenommen sind der IS, die Al-Nusra-Front und ihre Verbündeten. Diese Gruppierungen kontrollieren inzwischen allerdings rund die Hälfte des Landes. Die Waffenruhe, die weitgehend eingehalten wird, macht den Weg für eine neue Runde indirekter Friedensverhandlungen ab Montag am UN-Sitz in Genf frei.
14. März 2016: Wladimir Putin befiehlt den Rückzug seiner Truppen aus Syrien.
Die humanitäre Krise
Der syrische Krieg zeichnet sich auch durch die beispielslose Gewalt gegen Zivilisten aus. Ganze Städteviertel wurden bombardiert und Krankenhäuser als Zielscheibe genommen. Viele Hilfsorganisationen beklagen, dass sie nicht ordentlich arbeiten können und dass die Konfliktparteien sich nicht an das Kriegrecht halten. Martin Lagneau, Direktor von Handicap Inernational Luxemburg, spricht dem Tageblatt gegenüber von „kriminellen Taten“.
Die Flucht
Der Krieg hat wegen der Gewalt gegen Zivilisten viele Menschen in die Flucht getrieben. Die meisten von ihnen flohen in die Nachbarländer. Über zwei Millionen Flüchtlinge verharren in der Türkei und über eine Million im Libanon und noch weitere Hunderttausende haben sich in Jordanien, im Irak und in Ägypten niedergelassen. Einige sahen keine Perspektive und kein Ende des Krieges und beschlossen die weite Reise nach Europa anzutreten.
Wie kam es dazu?
Ein Überblick über die Entwicklungen in den letzten hundert Jahren im arabischen Raum sehen sie hier, kurz und knapp erklärt:
Lesen sie unser umfassendes Dossier zu fünf Jahren Krieg in Syrien am Dienstag im Tageblatt.
De Maart
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