Am Mittwoch wurde die umstrittenen Antibabypille Diane 35 in Frankreich vom Markt genommen. Frauen, die das Medikament einnehmen, sollen die Pille während der nächsten drei Monate normal weiternehmen, aber sicherheitshalber ihren Arzt konsultieren, so die Agence nationale de sécurité du médicament et des produits de santé (ANSM). Die Ärzte sollen Diane 35 ab Mittwoch nicht mehr verschreiben. In drei Monaten soll das Mittel offiziell verboten werden. In vielen Apotheken wurde die umstrittene Pille ebenso wie seine Generika (Nachahmepräparate) schon aus den Regalen entfernt.
In Luxemburg bleibt das umstrittenen Medikament vorerst auf dem Markt. Es gebe aber keinen Grund zu Panik, sagte Gesundheitsminister, Mars Di Bartolomeo, am Mittwoch im Parlament. Das Tromboserisiko sei bekannt, betonte Mars Di Bartolomeo, Es werde unter anderem in den Beipackzetteln darauf hingewiesen. Nächste Woche werde sich die Europäische Agentur für Medikamentensicherheit jedoch im Rahmen einer eingehenden Analyse der Verhütungsmittel mit Diane 35 befassen, so der Minister weiter. Wenn dort eine Empfehlung ausgesprochen wird, werde man diese übernehmen. Die französische Agentur für Medikamentensicherheit kündigte am Mittwoch an, sich für ein Verkaufsstopp des Medikaments in der gesamten EU starkzumachen.
Mittel gegen Akne, nicht gegen Schwangerschaft
In der Zwischenzeit soll man das Mittel nur gegen Akne und nicht als Verhütungsmittel nehmen und im Zweifelsfall mit seinem Arzt Rücksprache halten, unterstrich der luxemburgische Gesundheitsminister.
Es sei keine Antibabypille, betonte am Mittwoch auch ein Sprecher der ANSM. Und fügte hinzu, dass die Wirksamkeit als Akne-Medikament nur begrenzt sei. In Frankreich nehmen ungefähr 315000 Frauen Diane 35 ein. Weltweit ist Diane 35 in 135 Ländern zugelassen.
Ein oft als Antibabypille verschriebenes Akne-Medikament von Bayer soll in Frankreich für den Tod von vier Frauen verantwortlich sein. Auch in Luxemburg verschreiben Gynäkologen das Medikament. Diane 35 soll das Tromboserisiko erhöhen, heißt es.
De Maart

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