/ Copé lehnt Vermittlung ab

Die Führungskrise von Frankreichs Konservativen hat sich verschärft. Der bei der Wahl zum UMP-Vorsitzenden unterlegene Ex-Ministerpräsident Francois Fillon beanspruchte am Mittwoch den Posten für sich. Er begründete dies damit, dass bei der Auszählung der Stimmen die Wahlzettel aus drei Überseegebieten nicht berücksichtigt worden seien. Würden diese ergänzt, käme er auf 26 Stimmen mehr als sein Rivale.
„Die UMP darf nicht auf einer Lüge aufgebaut werden“, sagte Fillon dem Fernsehsender TF1. Er sagte, er sei bereit auf die Präsidetnschaft zu verzichten, wenn Ex-Ministerpräsident und Ex-Außenminister, Alain Juppe, vorübergehend die UMP leite, bis die Probleme geregelt seien. Andernfalls werde er gerichtlich gegen das Resultat vorgehen. Juppé erklärte sich dazu bereit, allerdings unter der Bedingung, dass die beiden zerstrittenen Parteilager zusammenarbeiteten. Der Sieger der Wahl, Jean-Francois Cope, lehnt aber eine Interims-Präsidentschaft von Juppé strikt ab. Die Fakten seien klar. Die von François Fillon als „fehlend“ bezeichneten Resultate aus den drei Überseegebieten seien in den globalen Resultaten schon enthalten. Copé bezichtigt seinen Widersacher schummeln zu wollen. „Fillon ist ein schlechter Verlierer“, so Cope in einem Interview bei Europe1.
Eine Zusammenarbeit zwischen beiden Lagern zeichnet sich bislang nicht ab. Der Parteivorsitz gilt als wichtiges Sprungbrett für mögliche Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Konservativen. Die Zerrissenheit der UMP nährt Spekulationen, Ex-Präsident Nicolas Sarkozy könne 2017 gegen die regierenden Sozialisten ins Rennen gehen. Die UMP hatte im Mai nach 17 Jahren an der Macht mit Sarkozys Niederlage den Wiedereinzug in den Pariser Elysee-Palast verfehlt. Die Wahl eines neuen Vorsitzenden sollte für einen Neuanfang sorgen.
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