Samstag25. Oktober 2025

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„Cité des sciences“ nimmt Gestalt an

„Cité des sciences“ nimmt Gestalt an

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LUXEMBURG – Die Uni Lëtzebuerg auf Belval nimmt Gestalt an. Das Parlament verabschiedete am Mittwoch einstimmig mehrere Gesetzesentwürfe zur "Cité des sciences".

Gleich vier Gesetzesentwürfe lagen den Parlamentariern zur Abstimmung vor, die alle einstimmig angenommen wurden. Alle Projekte sind Teile der „Cité des sciences“ (Stadt des Wissens), die auf den Brachen von Esch-Belval entstehen soll sich und aus 21 Gebäuden zusammensetzt.

Die Universität Luxemburg wurde 2003 gegründet. Sie ist Mitglied im Bologna-System und bietet Bachelor- und Masterstudiengänge sowie Promotionen (Doktorat) an. Besonderes Augenmerk gilt der Forschung. Die Wissenschaftler kommen aus der ganzen Welt und arbeiten in interdisziplinären Teams.
Die Universität Luxemburg ist mehrsprachig ausgelegt. Bachelor-Studierende mindestens ein Semester im Ausland verbringen. Außerdem kooperiert die Hochschule mit Partnern in Europa, Asien und Nordamerika.
Die drei Fakultäten der Universität Luxemburg sind zurzeit auf drei Standorte verteilt: Limpertsberg, Kirchberg und Walferdange. In naher Zukunft werden die Fakultät für Naturwissenschaften, Technologie und Kommunikation sowie die Fakultät für Sprachwissenschaften und Literatur, Geisteswissenschaften, Kunst und Erziehungswissenschaften an ihren neuen Standort in der „Cité des Sciences“ in Esch/Belval verlegt. Über den endgültigen Standort der Fakultät für Rechts-, Wirtschafts- und Finanzwissenschaften wird später entschieden werden. Im Augenblick sind etwa 5.000 Studenten an der Universität eingeschrieben.
Die Universität Luxemburg ist Partner des Projekts “Universität der Grossregion – UGR“. Ziel ist es, die Kooperation zwischen den Universitäten von Metz, Nancy, Saarbrücken, Trier, Kaiserslautern, Lüttich und Luxemburg zu stärken. Das Projekt laüft bis 2012 8und betrifft 9.000 Forscher und Dozenten sowie etwa 115.000 Studenten. (uni.lu/Tageblatt.lu)

Große Einigkeit herrschte im Parlament über die Notwendigkeit, endlich mit der Verwirklichung des Projektes zu beginnen. Auch betonten alle Redner, dass durch die Universität das neue Viertel Belval mit Leben gefüllt werde.

Ein erster Gesetzesentwurf betraf die Schaffung der sogenannten „Maison du nombre“ (Haus der Zahl), der „Maison des Arts et des étudiants“ (Haus der Künste und der Studenten), des „Centre des calculs“ (Rechenzentrum) sowie eines Aggregats zur Kälteerzeugung. Alle Abteilungen werden in einem Gebäudekomplex untergebracht, der im nördlichen Teil der Ex-Brache beheimatet ist.

Mehrere Abteilungen

Das „Haus der Zahl“ wird wissenschaftliche sowie schulische Abteilungen beherbergen. In das Gebäude integriert wird das Rechenzentrum der Universität. Der Bau wird auch technische Räume, Büros für die Verwaltung, die Forscher und den Lehrkörper sowie eine Kälteanlage, die an das städtische Heizungsnetz angeschlossen werden soll, enthalten.

Im „Haus der Künste und der Studenten“ ist die Schaffung einer großen Mehrzweckhalle vorgesehen. Des Weiteren sollen dort Seminarräume, ein Studentenclub (Versammlungsraum) und Geschäfte entstehen.

Für das „Haus der Zahl“ und das Rechenzentrum sind 52 Millionen Euro vorgesehen. Das „Haus der Künste und der Studenten“ kostet 16,4 Millionen Euro und die Kälteanlage ist mit 14,6 Millionen Euro veranschlagt worden.

Bibliothek in der Ex-Möllerei

Dann stand ebenfalls die Gesetzesvorlage über die „Maison du livre“ (Haus des Buches) auf der Tagesordnung. Das Gebäude wird zwischen dem Agoraplatz und dem Platz der Hochöfen entstehen und wird in der ehemaligen Verladestation die Universitätsbibliothek aufnehmen. 59,5 Millionen sind für das „Haus des Buches“ vorgesehen.

Im Rahmen des Baus der Universität ist auch die Schaffung von 3.500 Parkplätzen vorgesehen, die teilweise oberirdisch, teilweise aber auch unterirdisch sein werden. Der Bedarf an Parkraum wurde nach einem „Modal-Split“-Modell von 40/60 (öffentlicher Transport/Individualverkehr) für das Personal der Universität und von 80/20 für die Studenten errechnet. Das Mobilitätskonzept schlägt mit 58 Millionen Euro zu Buche.

Zentrale Rolle

Schließlich nahmen die Abgeordneten die Schaffung der „Maison de l’innovation“ (Haus der Innovation) an. Es soll eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der Universität spielen und befindet sich dementsprechend im Zentrum der ehemaligen Brache. Im Komplex finden neben etwa 100 Forschern der Universität (Biomedizin, Kommunikationstechnologien, Informatik) unter anderen auch 250 Wissenschaftlern des Centre de recherche public Henri Tudor Platz. Die Baukosten betragen 36,7 Millionen Euro.

Fragen blieben jedoch noch, was den notwendigen Wohnraum für die Studenten, die Mobilität und die Anbindung an den Stadtkern von Esch/Alzette betrifft. Bautenminister Claude Wiseler erklärte jedoch, man hätte bereits all diese Fragen geklärt. Er schloss punktuelle Anpassungen jedoch nicht aus.