Christliche Weltanschauung ist passé

Die Konservativen in Luxemburg wollen sich für die Zukunft neu aufstellen. Im Auftrag der CSV hat das Meinungsforschungsinstitut TNS-Ilres die Wähler in Luxemburg nach ihrer Meinung über die Oppositionspartei befragt. Demnach hat die Partei mit 62 Prozent das höchste Potenzial im Osten des Landes. Insgesamt liegt das Wählerpotential der CSV derzeit bei 53 Prozent. Bei den Stammwählern kommt sie auf 31 Prozent. Zum Vergleich: Das Wählerpotenzial bei der LSAP liegt bei 27 Prozent, Déi Gréng 25 Prozent und die DP 24 Prozent.

Wichtigstes Thema der CSV müsste laut der Umfrage die Gestaltung der Zukunft (86 Prozent), Arbeitsmarkt (84 Prozent) und Schule (ebenfalls 84 Prozent) sein. Gesellschaftspolitische Fragen (41 Prozent) spielen dabei anscheinend keine so wichtige Rolle. Homoehe, das Thema Abtreibung und Ausländerintegration kommen auf rund 40 Prozent. Laut der Umfrage halten 40 Prozent der befragten CSV-Wähler die Partei für kompetent beim Thema Finanzen, Soziales und Familienpolitik. Beim allgemeinen Wähler variiert dies zwischen 53 und 71 Prozent.

Nicht konservativ

Laut TNS-Ilres haben sich nach den Wahlen
2013 vor allem die 50 bis 60-Jährigen der Partei den Rücken gekehrt. 29 Prozent der Befragten haben noch Vertrauen in die CSV. Zum Vergleich: Bei der LSAP sind es 10 Prozent, Déi Gréng 13 und die DP 12 Prozent.

Auf die Frage, wie soll ein klassischer CSV-Politiker sein, gibt es folgende Antwort: 88 Prozent möchten einen ehrlichen und integren Politiker. 84 Prozent wollen Kompetenz sehen und 84 Prozent eine verantwortliche Person. Humor sollte er nicht zu viel haben, nicht konservativ und schon überhaupt nicht aggressiv.

Viel Arbeit

Und wofür sollte ein CSV Politiker stehen? 80 Prozent meinen für Freiheit, Familie (80 Prozent), Menschenrechte (73 Prozent) sowie soziale Gerechtigkeit (74 Prozent). Die christliche Weltanschauung ist laut der aktuellen Befragung in den Hintergrund gerückt. 16 Prozent der befragten Wähler in Luxemburg und immerhin 23 Prozent eines klassischen CSV-Wählers fordert dies.

CSV-Fraktionschef Claude Wiseler spricht am Montag bei der Präsentation der Wählerbefragung von einer „großen Chance“ für die Partei, aber auch von „viel Arbeit“.