Chemiewaffen-Einsatz in Syrien

Chemiewaffen-Einsatz in Syrien
(dpa/Symbolbild)

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Britische Militärexperten haben forensische Beweise dafür, dass in Syrien chemische Waffen eingesetzt wurden. Laut Opposition sind bei einem Giftgas-Angriff Menschen getötet worden.

In Syrien sind nach Angaben der Opposition bei einem Giftgas-Angriff von Regierungstruppen drei Menschen getötet worden. Bei den Opfern handele es sich um eine Frau und zwei kleine Kinder, teilte die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte unter Berufung auf Augenzeugen mit. Ein Militärhubschrauber habe am Samstag zwei Gas-Bomben über der nordsyrischen Stadt Aleppo abgeworfen. Dabei seien 16 weitere Menschen verletzt worden. Behandelnde Ärzte hätten berichtet, die Menschen litten unter Brechreiz, Halluzinationen und brennenden Augen. Meldungen wie die jüngste können vor Ort nicht unabhängig überprüft werden, weil die Berichterstattung in Syrien stark eingeschränkt ist.

Die syrische Opposition verbreitete am Samstag Fotos, die Überreste der Bomben zeigen sollen, sowie Aufnahmen der Leichen von einer Frau und zwei Kindern. Die Bomben sollen in einem von Rebellen kontrollierten Vorort Aleppos eingeschlagen sein.

In geheimer Mission

Britische Experten für ABC-Waffen sollen in einer geheimen Mission forensische Beweise dafür gefunden haben, dass in Syrien chemische Waffen zum Einsatz gekommen sind. Dies berichtete die „Times“ am Samstag unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen aus dem Verteidigungssektor. Es lägen „schlüssige Beweise“ dafür vor, dass „eine Art von Chemiewaffen“ eingesetzt wurden. Entsprechende Bodenproben aus der Umgebung von Damaskus seien aus dem Land geschmuggelt und von Wissenschaftlern im britischen ABC-Forschungszentrum Porton Down untersucht worden. Von welcher Seite die Waffen im Syrien-Konflikt eingesetzt wurden, blieb unklar. Belege für eine „weit verbreitete Nutzung“ gäbe es nicht. Das britische Verteidigungsministerium äußerte sich zu dem Bericht nicht.

Erst vor wenigen Tagen hatte die syrische Führung ein Expertenteam der UN für Chemiewaffen abgelehnt, obwohl sie dieses zunächst selbst angefordert hatte. Die Regierung und die Rebellen hatten einander im März bezichtigt, sie hätten in der Provinz Aleppo Chemiewaffen eingesetzt.