Beratung für Risikopatienten geplant

Beratung für Risikopatienten geplant
(Tageblatt-Archiv)

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Das Thema HIV ist in letzter Zeit, zumindest hierzulande, wieder ein wenig in Vergessenheit geraten. Im Gesundheitswesen wandte man sich u.a. stärker dem neuen Spitalplan zu. Nun haben drei DP-Abgeordnete das Thema in einer parlamentarischen Frage wieder aufgegriffen.

Alexandre Krieps, Edy Mertens und Gusty Graas wollten von der Gesundheitsministerin Lydia Mutsch wissen, ob die Kostenübernahme der HIV-Tests von der Krankenkasse und die Einnahme antiretroviraler Medikamente zu einer besseren Prävention beitragen könnten.

Die Sachlage in Luxemburg stellt sich demnach wie folgt dar: Im Großherzogtum ist die Blutabnahme in allen größeren Krankenhäusern (CHE, CHL und CHdN) sowie dem nationalen Gesundheitslaboratorium gratis und kann zudem anonym erfolgen. Auch können HIV-Schnelltests bei der „Croix-Rouge“ in der „HIV Berodung“ und in den Transportern des „Dispositif d’intervention mobile pour la promotion de la santé sexuelle“ vorgenommen werden.

Zudem soll ein geplantes Gesetzesprojekt Schulungen für Menschen, die mit HIV-positiven Personen zu tun haben, jedoch nicht im Gesundheitswesen arbeiten, beinhalten. Diese Weiterbildung solle nach Aussage des Ministeriums einen theoretischen und einen praktischen Teil umfassen.

Orientierung an WHO

Ob die Kosten für die Tests, die bereits im Ausland oder übers Internet erhältlich sind, zukünftig von der Krankenkasse zurückerstattet werden, müsse noch analysiert und diskutiert werden, bevor eine politische Entscheidung getroffen werden könne.

Was die Prophylaxe durch antiretrovirale Medikamente angeht, orientiere man sich an den Normen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die das sogenannte „PREP“-Programm („pre-exposure prophylaxis“) für bestimmte Risiko-Patienten empfehle. Als Risiko-Patienten werden all jene eingestuft, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben, z.B. weil sie mit einem Partner zusammenleben, bei dem HIV diagnostiziert wurde.

Das nationale Amt für Infektionskrankheiten arbeite gerade an einem Pilotprojekt, das eine erste Beratung für das „PREP“-Programm vorsehe. Die CNS hingegen untersuche gerade, inwiefern die Kosten hierfür übernommen werden könnten.