Bank verhindert Überweisung an ONG

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LUXEMBURG - Weil die Spende für eine Kuba-freundliche ONG bestimmt war, verweigerte eine Luxemburger Bank die Überweisung des Geldbetrags eines Luxemburger Spenders.

Das Geld war für die Nichtregierungsorganisation „Solidarité Luxembourg–Cuba“ bestimmt, eine bei humanitären Projekten auf Kuba engagierte ONG. Die Euros kamen jedoch niemals auf das Konto der Vereinigung an. Die Luxemburger Filiale der ING hatte sich geweigert, die Überweisung durchzuführen. Über den Fall berichtete am Freitag die „Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek“.

Es habe sich keinesfalls um ein Missverständnis oder das selbstherrliche Vorgehen einer Angestellten gehandelt, lässt die Bank auf schriftliche Anfrage hin mitteilen. Der Name Cuba habe auf dem Auftrag gestanden, hatte die Angestellte als Grund für die Verweigerung angegeben. Laut Zeitung habe die Direktion der Luxemburger Bank gesagt, dass die Bankgruppe im Zusammenhang mit „europäischen und amerikanischen Maßnahmen“ betreffend wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen gegenüber gewissen Ländern, zu denen auch Kuba gehöre, beschlossen habe, die Überweisung zu verweigern. Der ONG werde vorgeworfen, ein Projekt auf Kuba zu unterstützen, das Rohstoffe zur Herstellung von Medikamenten auf dem internationalen Markt beschaffen wolle. Diese Medikamente seien jedoch von der Blockadepolitik der USA gegen Kuba betroffen.

ONG offiziell anerkannt

Die ONG ist vom Luxemburger Kooperationsministerium als solche anerkannt. Die USA verhängten 1962 eine totale Blockade über Kuba. Jeglicher Handel mit dem Inselstaat ist verboten. Luxemburg ist eines der 187 UNO-Länder, die sich im Oktober 2010 erneut für eine Aufhebung der Blockade ausgesprochen haben.

Die Affäre erinnert an einen von der Wochenzeitung „Le Jeudi“ vor zwei Wochen aufgedeckten Fall. Hier hatte eine Bank eine Überweisung nach Algerien verweigert, weil auf dem Überweisungsauftrag die Namen Mohamed und Ali standen.