Erben fordern Picasso zurück

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"Madame Soler" ist ein Juwel in der Münchner Pinakothek. Jetzt wollen jüdische Erben das Picasso-Gemälde zurück. Die Klage gegen den Freistaat Bayern ist in New York eingegangen.

Nach jahrelangem Streit fordern die Erben des jüdischen Kunstsammlers Paul von Mendelssohn-Bartholdy ein wertvolles Picasso-Gemälde nun per Gericht vom Freistaat Bayern zurück. Die Klage sei eingegangen, sagte eine Gerichtssprecherin am Montag der Nachrichtenagentur dpa in New York. Sie müsse geprüft werden, was einige Zeit dauern könne. In dem Dokument, das das zuständige US-Anwaltsbüro zuvor veröffentlicht hatte, geben die Erben an, dass Mendelssohn-Bartholdy das Werk „Madame Soler“ nur aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verkauft habe.

Dieses Bild wollen die Erben unbedingt zurückhaben. (dpa)

Dem jüdischen Bankier – einem Neffen des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy und Nachfahren des Aufklärungs-Philosophen Moses Mendelssohn – gehörte bis 1935 eine große Kunstsammlung, darunter mehrere Gemälde von Pablo Picasso (1881-1973). Kurz vor seinem Tod verkaufte er zahlreiche Werke an den jüdischen Kunsthändler Justin K. Thannhauser.

In den 1960er Jahren verkaufte Thannhauser das Bild an den Freistaat Bayern, wo es heute zur Münchner Pinakothek der Moderne gehört. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen hatten die Restitutionsforderungen der Erben von Mendelssohn-Bartholdy bislang stets abgelehnt.