Aufrüsten für Entscheidung um Aleppo

Aufrüsten für Entscheidung um Aleppo
(Reuters/Ammar Abdullah)

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Die Konfliktparteien rüsten sich für den entscheidenden Kampf um die syrische Stadt Aleppo. Die Rebellen und Regierungstruppen stocken ihre Kämpfer und Waffen auf.

Die Konfliktparteien in Syrien rüsten sich mit zusätzlichen Waffen und Kämpfern für den entscheidenden Kampf um die Großstadt Aleppo. Zur Verstärkung der Regierungstruppen seien seit Sonntagabend rund 2.000 syrische, irakische und iranische Kämpfer sowie Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz in Aleppo eingetroffen, sagte der Leiter der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die Kämpfe hätten sich bereits intensiviert.

Die regierungsnahe Zeitung „Al-Watan“ berichtete, die Regierungstruppen hätten Verstärkung bekommen, „um die Schlacht zur Rückeroberung von Gebieten zu beginnen“, aus denen sie vertrieben wurden. Demnach schickte eine palästinensische Miliz Verstärkung für die Verteidigung einer Zementfabrik südlich von Aleppo. Unter Berufung auf Quellen vor Ort berichtete „Al-Watan“ zudem, Militärflugzeuge würden die Rebellengruppen aus der Luft angreifen.

Islamistisches Bündnis am Werk

Die Rebelleneinheiten wurden laut der Beobachtungsstelle vor allem durch Kämpfer der Fateh-al-Scham-Front, der früheren Al-Nusra-Front, verstärkt. Die Dschihadistengruppe leitet das islamistische Bündnis Dschaisch al-Fateh (Armee der Eroberung), das maßgeblich am Kampf um Aleppo beteiligt ist.

Die Rebellen hatten am Wochenende verkündet, die dreiwöchige Belagerung Aleppos durch die Regierungstruppen durchbrochen zu haben. Die Regierung hatte mit dem Belagerungsring die rund 250.000 Bewohner der von den Rebellen gehaltenen östlichen Stadtviertel von der Außenwelt abgeschnitten. Am Sonntag kündigte Dschaisch al-Fateh an, „in einer neuen Phase“ ganz Aleppo unter ihre Kontrolle bringen zu wollen.

Die einst blühende Wirtschaftsmetropole Aleppo ist seit 2012 Schauplatz schwerer Kämpfe. Die von Rebellen kontrollierten Viertel sind immer wieder Ziele von Luftangriffen der syrischen Regierung und ihrer russischen Verbündeten. In dem seit März 2011 andauernden Bürgerkrieg in Syrien wurden mehr als 280.000 Menschen getötet und Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Im Land herrscht eine schwere humanitäre Krise.