Am Montagmorgen lief alles normal

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Der Montagmorgen verlief für die Pendler in Deutschland wie gewohnt - zunächst auch ohne Warnstreiks. Die von den Lokführer-Gewerkschaft GDL angekündigten Aktionen blieben aus.

Die angekündigten Warnstreiks der Lokführer sind am Montagmorgen noch ausgeblieben. Pendler konnten zu früher Stunde wie geplant mit dem Zug fahren und mussten auf ihrem Weg zur Arbeit nicht kurzfristig umdisponieren. Nach Angaben der Deutschen Bahn Deutschen (DB) lagen bis 6.20 Uhr keinerlei Informationen über etwaige Arbeitskampfmaßnahmen vor. Auch in Nordrhein-Westfalen, wo der Streik Spekulationen zufolge beginnen sollte, lief der Bahnverkehr ohne besondere Vorkommnisse an.

„Wir haben aus der Zentrale keine Nachricht über einen Streikeinsatz erhalten“, sagte Frank Schmidt, NRW-Chef der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL). Er betonte, dass vor Beginn etwaiger Streiks auf jeden Fall die Öffentlichkeit „rechtzeitig informiert“ werden solle. Ähnliches verlautete aus Hessen: „Es finden heute keine Streikmaßnahmen in Hessen statt“, sagte GDL-Vertreter Michael Krienke in Frankfurt. Er schloss für sein Bundesland aber nicht aus, dass die Züge am Dienstag stillstehen könnten.

Kostenlose Info-Nummer

Die Berliner S-Bahn teilte mit: „Derzeit liegen uns keine konkreten Informationen vor.“ Um ihre Kunden über den Stand der Dinge zu informieren, hat die Deutsche Bahn eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter der Rufnummer 08000-996633 erhalten die Fahrgäste nach Unternehmensangaben jederzeit aktuelle Auskünfte.

Die GDL hatte für Montag öffentlichkeitswirksam Warnstreiks terminiert, die genauen Zeiten und Orte aber offen gelassen. Sie fordert einen einheitlichen Flächentarifvertrag für alle 26 000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Dafür muss sich die GDL sich mit der Deutschen Bahn AG sowie privaten Unternehmen im Personen- und Güterverkehr einigen. GDL-Chef Claus Weselsky hatte am Sonntag betont, dass dieser erste Arbeitskampf am Montag nicht länger als drei Stunden dauern solle.

Entschluss Anfang Februar

Die GDL-Tarifkommission beschloss die Arbeitskampfmaßnahmen Anfang Februar. Einem bereits erstrittenen Branchentarifvertrag zwischen der Bahn, sechs großen Wettbewerbern und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will sich die GDL nicht anschließen. Jene Ergebnisse lägen erheblich unter den GDL-Forderungen, hieß es.

Die Bahn hatte sich nach eigenen Angaben bereits am Wochenende für den Ernstfall gerüstet: Um die Auswirkungen für die Reisenden so gering wie möglich zu halten, wollte der Konzern mehrere hundert zusätzliche Mitarbeiter einsetzen. Das Unternehmen hatte auch mitgeteilt, jenen ihrer Kunden die Fahrkartenkosten zu erstatten, die wegen streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen einen Zug nicht erwischten.